Suppantschitsch (Supanzhizh, Zupančič), Johann (Janez) Anton (1785–1833), Schriftsteller und Lehrer

Suppantschitsch (Supanzhizh, Zupančič) Johann (Janez) Anton, Schriftsteller und Lehrer. Geb. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 22. 5. 1785; gest. Capodistria, Istrien (Koper, SLO), 24. 7. 1833. Nach dem Besuch des Gymn. in Laibach (1797–1802), wo er Schüler des Schriftstellers Valentin Vodnik war, stud. S. 1802–04 Phil. und 1804–06 Theol. Nach dem Abbruch seines Stud. verdiente er seinen Lebensunterhalt zunächst als Lehrer und zog 1808 nach Wien, um sein Phil.stud. fortzusetzen. Durch die Unterstützung Jernej Kopitars (→Bartholomäus Kopitar) bekam er 1809 eine Stelle als Supplent am Gymn. in Cilli (Celje) und unterrichtete Geschichte, Griech., Physik, Naturkde. sowie Geographie. 1813 wurde er Prof. der Geschichte und Geographie und 1817 Prof. der Poetik und Rhetorik. 1819 wechselte er an das Gymn. in Marburg (Maribor), wo u. a. →Anton Martin Slomšek, →Jožef Muršec, →Štefan Kočevar, →Franz v. Miklosich, die späteren Schriftsteller Jovan Vesel Koseski, Stanco Vraz und Davorin Trstenjak zu seinen Schülern zählten. Er organisierte patriot. sowie kulturelle Veranstaltungen und leitete das Marburger Dilettantentheater. S. begeisterte sich für die slowen. Erneuerung und schloss sich dem Laibacher Slowenistenkreis an. Zu seinen Freunden gehörten Kopitar, Sigmund Frh. Zois, Tomaž Dolinar, Josef Kalasanz Erberg und Jakob Frančišek Zupan. Von der Schulverwaltung wegen seines Lebenswandels kritisiert, wurde S. 1831 nach Capodistria versetzt, wo er an den Folgen seines Alkoholismus starb. Schon früh an Poesie interessiert, hatte er bereits ab 1804 regelmäßig „Fragmente aus der Literaturgeschichte von Krain“ und heimatkundl. Beitrr. für das „Laibacher Wochenblatt“ geschrieben. Von Klopstock, Matthisson, Hölty und Schiller beeinflusst, verf. S. außerdem Festlieder sowie lyr. und didakt. Lieder, die in diversen Z. veröff. wurden. Seine Ged. sind eleg., geprägt vom Gedanken an die Vergänglichkeit aller profanen Dinge. 1806 erschien seine Übers. „Lambergar in Pegam“ unter dem Titel „Der Turnier zwischen den beyden Rittern Lamberg und Pegam“ im „Laibacher Wochenblatt“ und im Jahr darauf als Sonderdruck. Es ist die erste Nachdichtung eines slowen. Volkslieds, die dem Original gerecht wird. Bereits früh trat S. auch als Dramatiker hervor. Seine Stücke „Die beyden Freyherrn von Auersperg“ (1803) und „Hietra“ (1805) wurden in Laibach und „Die Versöhnung“ (1823) in Marburg aufgef. Gedruckt wurde ledigl. die dramatisierte Erz. „Der Türkensturm auf Marburg im Jahre 1529“ (1829), die jedoch von der Kritik negativ aufgenommen wurde. S.s Ged. sind heute nur mehr als Zeitdokumente von Interesse.

Weitere W. (s. auch Schlossar, 1914): Gesuch an die (P. T.) Obrigkeiten, Güterbesitzer, die Geistlichkeit und an alle übrige Freunde der Vaterlandskde. im Hg.thume Krain, 1807; Elegie am Kirchhofe: Ein Todtenopfer für Stabelmann, 1807; Ausflug von Cilli nach Lichtenwald, 1818; Ausflug von Cilli nach Sulzbach, 1826; Biographie des M. Löschnigg, Kreisdechant und Stadtpfarrer in Marburg, 1832. – Nachlass: Arhiv Republike Slovenije, Ljubljana, SLO.
L.: ADB; Nagl–Zeidler–Castle 2, s. Reg.; SBL; Wurzbach; A. Schlossar, Hundert Jahre dt. Dichtung in Stmk., 2. Aufl. 1898, S. 74ff.; ders., Die Literatur der Stmk. in bezug auf Geschichte, Landes- und Volkskde., 2. Aufl. 1914, s. Reg. (m. W.); V. Kolšek, in: Arheološki vestnik 34, 1983, S. 399ff.; A. Janko, in: Schriftsteller zwischen (zwei) Sprachen und Kulturen, ed. A. Mádl – P. Motzan, 1999, S. 59ff.; J. Hösler, Von Krain zu Slowenien, 2006, s. Reg.
(T. Lokar)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 54f.
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