Syroczyński, Leon; Ps. Lewko Czornyj, Lewko Honczarenko (1844–1925), Geologe

Syroczyński Leon, Ps. Lewko Czornyj, Lewko Honczarenko, Geologe. Geb. Jurkovcy, Russland (Jurkivci, UA), 12. 5. 1844; gest. Lwów, Polen (L’viv, UA), 16. 5. 1925. Sohn des Arztes und Staatsmanns Seweryn Tadeusz Felicjan S. (1808–1863) und von Amelia S., geb. Janakowska (gest. 1863). – S. wurde zunächst mit seinen Geschwistern von dem Politiker Tadeusz Bobrowski privat unterrichtet und besuchte dann Gymn. in Nemirov (Nemyriv) und ab 1854 in Kiew. 1858–63 stud. er Med. an der Univ. Kiew und war u. a. ab 1861 Mitgl. der geheimen student. Organisation Związek Trojnicki. 1863–64 Mitgl. des Nationalen Zentralkomitees (Komitet Centralny Narodowy) und der interimist. Nationalen Regierung (Tymczasowy Rząd Narodowy), nahm S. 1863 aktiv am Januaraufstand gegen das russ. Zarenreich teil und wurde 1864 Leiter der poln. Aufstandspolizei in Warschau. Nach der Niederlage verhaftet und nach Österr. ausgewiesen, ging er von dort nach Belgien, wo er 1865–69 Bergbauwiss. an der École des Mines in Lüttich stud.; 1869 DI. 1869–71 arbeitete er in einer belg. Kohlengrube, 1871–73 fungierte er als Eisenbahninsp. in Belgien und Holland. 1873–77 wirkte er als Dir. der Kohlengrube im galiz. Grudna Dolna, wo er sich u. a. bei der Bekämpfung eines Grubenbrands mit Gasexplosion bes. verdient machte. 1878–97 war S. als Berging. in der Landessektion für Naphthabergbau und Tiefbohrkde. in Lemberg (L’viv) tätig. 1884 reiste er durch Transkaukasien, um die dortige Erdölförderung kennenzulernen. 1891–97 lehrte er auch an der TH Lemberg. Dort organisierte er das Bergbaumus. und präsentierte 1891 ein Projekt zur Gründung von Bergbaumus. in ganz Galizien. 1897 erhielt er als ao. Prof. den Lehrstuhl für Enz. des Bergbaus an der TH; 1901 o. Prof.; 1900–04 Dekan und 1907–08 Prodekan der Fak. für Maschinenbauwesen, 1904/05 Rektor, 1905/06 Prorektor der TH. 1912–14 gehörte er dem Organisationskomitee Studiów Górniczych an. Die von diesem bereits für 1914 geplante Eröffnung der Akad. Górniczo-Hutnicza (Berg- und Hüttenakad.) in Krakau (Kraków) konnte erst 1919 realisiert werden. 1915 i. R., lehrte er noch bis 1919 über Gewinnung von Erdöl durch Tiefbohrungen sowie über die Problematik der Ausbeutung von Erdölvorkommen und leitete das Bergbaumus. in Lemberg. S. war u. a. fachtechn. Mitgl. des Patentamts in Wien, Mitgl. der Polytechn. Ges. in Lemberg (1903–07 Präs.) und 1877 Mitbegründer der Ges. für den Schutz und die Entwicklung der Ölind. (Krajowe Towarzystwo Naftowe) ebendort. 1923 wurde er Dr. h. c. der Akad. Górniczo-Hutnicza und war Kurator der Bergbauschule in Borysław (Boryslav). Für seine Verdienste in der Erdölförderung erhielt er 1908 das Komturkreuz des Ordens der Krone von Rumänien, ferner das Ritterkreuz des Ordens Odrodzenia Polski und den belg. Leopolds-Orden.

W.: s. PSB.
L.: PSB (m. W. u. L.); J. B. Chołodecki, Księga pamiątkowa opracowana staraniem Komitetu Obywatelskiego ... 1863/64, 1904; Album inżynierów i techników w Polsce 1, 1932; J. Maliszewski, Powstanie styczniowe: notatki biograficzne uczestników: z oryginalnemi ilustracjami, 1932; S. Zieliński, Mały słownik pionierów polskich kolonjalnych i morskich ..., 1933; S. Nicieja, Cmentarz lyczakowski we Lwowie w latach 1786–1986, 1989, S. 300, 368; Z. Popławski, Dzieje Politechniki Lwowskiej 1844–1945, 1992, s. Reg.; ders., Wykaz pracowników naukowych Politechniki Lwowskiej w latach 1844–1945, 1994, S. 182; Leks. historii Polski, ed. M. Czajka u. a., 1995.
(M. Nadraga)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 95f.
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