Szalay Imre d. Ä., Mediziner. Geb. Arad, Ungarn (RO), 4. 11. 1759; gest. Steinamanger (Szombathely, H), 6. 11. 1823. Vater von Imre S. d. J. (s. u.). – Nach dem Schulbesuch stud. S. Med. an den Univ. Pest und Wien; 1784 Dr. med. in Pest. Im Anschluss an sein Stud. praktizierte er in Steinamanger, 1791 wurde er zum Eisenburger Kom.oberarzt ernannt und zählte zu den ersten amtierenden Oberärzten, die für eine flächendeckende Immunisierung der Bevölkerung gegen die Pockenerkrankung eintraten. 1805 verordnete S. die obligator. Impfung aller Neugeborenen. Ohne Nachweis einer gültigen Pockenimpfung durfte sich niemand im Kom. ansiedeln. Im Zuge einer Pestepidemie 1805 erwarb er sich durch Anordnung strenger hygien. Maßnahmen große Verdienste in der Bekämpfung dieser Seuche. 1809 organisierte er die Betreuung der verwundeten französ. Soldaten und errichtete für diese ein eigenes Feldlazarett. S., der sich vehement für die Bekämpfung epidem. Erkrankungen einsetzte, fand mit Ausnahme seines Sohnes wenig ärztl. Unterstützung für seine prophylakt. Maßnahmen. 1820 übergab er daher die Agenden des Kom.oberarztes seinem Sohn. Er selbst wurde zum Kom.tafelrichter gewählt. Sein Sohn, der Mediziner Imre S. d. J. (geb. Steinamanger, 16. 6. 1791; gest. Ödenburg/ Sopron, H, 3. 8. 1860), stud. nach dem Schulbesuch Med. an der Univ. Wien; 1818 Dr. med. Ab 1820 Oberarzt des Eisenburger Kom. Mit seinem Namen sind Maßnahmen gegen die Verbreitung der Syphilis verbunden. Insbes. ordnete er die strikte Untersuchung aller Ammen, die Meldepflicht der an Syphilis Erkrankten, die alleinige Behandlung durch akadem. ausgebildete Ärzte sowie die Bestrafung von Kurpfuscherei an. Ebenso trat er für die Errichtung einer eigenen Krankenanstalt für Syphilispatienten ein. Ab 1827 als Sekundär-Oberarzt in Ödenburg, ab 1847 als Kom.oberarzt wirkte er maßgebl. an der Reorganisation der Gesundheitsverwaltung des Kom. bzw. an der Trennung von Krankenpflege-Institutionen und Armenhäusern mit.