Szanto (Szántó) Emil, Epigraphiker und Althistoriker. Geb. Wien, 22. 11. 1857; gest. ebd., 14. 12. 1904; mos. Sohn von →Simon Szántó. – S. besuchte die Privatschule seines Vaters, danach das Akadem. Gymn. in Wien, wo er 1875 die Matura ablegte. Ab Herbst 1875 betrieb S. Sprachstud., bes. der klass. Sprachen, an der Univ. Wien und trat im Herbst 1876 in das neu gegr. archäolog.-epigraph. Seminar ein, um sich als Schüler von →Otto Hirschfeld, →Theodor Gomperz, →Friedrich August Otto Benndorf, →Alexander Conze und →Wilhelm v. Hartel v. a. den griech. Altertumswiss. zu widmen; 1880 Dr. phil. mit einer Arbeit über das attische Bürgerrecht. Nach seiner Habil. für Alte Geschichte 1887 absolv. S. mit Hilfe eines Staatsstipendiums eine einjährige Stud.reise nach Griechenland und Kleinasien. Er lehrte danach als Priv.Doz. an der Univ. Wien und war ab 1890 Mitarb. der neu gegr. Kleinasiat. Komm. der k. Akad. der Wiss. in Wien. Gem. mit →Wilhelm Kubitschek übernahm er den Aufbau des Schedenapparats, mit dem die griech. und latein. Inschriften Kleinasiens erfasst wurden. Aufgrund seines 1892 erschienenen Hauptwerks, „Das griechische Bürgerrecht“, wurde er 1893 ao. Prof. für griech. Geschichte und Altertumskde. an der Univ. Wien. 1894 reiste S. im Auftrag der Akad. nach Karien in Kleinasien, um Inschriftenmaterial aufzunehmen; 1901–04 o. Prof. für klass. Altertumswiss. im archäolog.-epigraph. Seminar. S. widmete sich der griech. Epigraphik und Geschichte, bes. Problemen des Staatsrechts, des Gerichtswesens und des Privatrechts des griech. Kulturkreises, verf. aber neben altertumswiss. Publ. auch Schriften über die Beziehung Goethes zur hellen. Kultur.