Tominšek, Fran (Franz) (1868–1943), Alpinist und Jurist

Tominšek Fran (Franz), Alpinist und Jurist. Geb. Wotschna, Stmk. (Bočna, SLO), 26. 11. 1868; gest. Lubiana, Italien (Ljubljana, SLO), 23. 3. 1943. Sohn des Landwirts Matej T. und von Marija T., geb. Stampfel, Bruder des Sprachwiss. und Alpinisten Josip T. (geb. Wotschna, 4. 3. 1872; gest. Ljubljana, Jugoslawien/SLO, 22. 3. 1954). – Nach Besuch des Gymn. in Cilli (Celje) 1881–88 stud. T. 1888–92 Rechtswiss. an der Univ. Graz; 1893 Dr. iur. 1897–99 arbeitete er zunächst bei Ludovik Filipič in Cilli, danach bei →Valentin Krisper in Laibach (Ljubljana), dessen Kanzlei er 1913 übernahm. Bereits in seiner Kindheit entwickelte T. eine Vorliebe für die Berge. 1888 unternahm er gem. mit seinem Bruder Josip die Besteigung des Gipfels Ojstrica in den Steiner Alpen, 1903 bestieg er den Triglav, wo ein berühmter Klettersteig noch heute seinen Namen trägt. 1901 wurde T. in das Zentralkomitee des slowen. Alpenver. (Slovensko planinsko društvo) gewählt; ab 1902 Vizepräs. und 1908–31 Präs. In dieser Funktion organisierte er gem. mit Jakob Aljaž und Josip Abram den Bau von Schutzhütten und trug viel zur Errichtung und Erschließung von Wanderwegen und Klettersteigen, v. a. in den östl. Jul. Alpen, den Karawanken, den Steiner Alpen und auf dem Bachergebirge (Pohorje), bei. Darüber hinaus erlebte unter T. die Höhlenforschung einen Aufschwung. Nach dem 1. Weltkrieg gelang es T., den slowen. Alpenver. rasch wieder aufzubauen, die beschädigten Alpenver.hütten zu erneuern und die Anzahl der Mitgl. zu erhöhen. 1925 war er an der Gründung des Verbands der slaw. Alpenver. (Asociacija slovanskih planinskih organizacij) beteiligt, 1927 war er Mitbegründer sowie bis 1941 Präs. des Bunds jugoslaw. Alpenver. (Zveza jugoslovanskih planinskih društev). Ab 1894 fungierte er als Red. der Z. „Vesna“, ab 1908 als Mitarb. der Z. „Planinski vestnik“, die von seinem Bruder Josip red. wurde. T. war ab 1931 Ehrenpräs. des slowen. Alpenver. und wurde 1932 zum Obmann des Disziplinarrats der Advokatenkammer in Ljubljana gewählt.

L.: Dt. Ztg. Organ für die dt. Minderheit im Dravabanat, 6. 10. 1932; Osebnosti; SBL; T. Tominšek, Trije Tominški planinci, 1981, S. 9ff.; UA, Graz, Stmk.
(P. Weiss – Z. Zupanič Slavec)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 397
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