Traub Hugo, Historiker und Fachschriftsteller. Geb. Časlau, Böhmen (Čáslav, CZ), 18. 4. 1879; gest. Ghetto Izbica (?), Gen.gouvernement (PL), nach dem 27. 4. 1942 (umgekommen); mos. Sohn eines Händlers; verheiratet mit Ela (Elly) Traubová, geb. Oplatková. – Nach Besuch der Gymn. in Časlau und Smichow (Prag) stud. T. ab 1900 an der tschech. Univ. Prag Geschichte und Geographie; 1905 Dr. phil. Ab 1903 unterrichtete er an verschiedenen Gymn. in Brünn (Brno), kurze Zeit auch in Prossnitz (Prostějov). 1908–16 leitete er die Z. „Časopis moravského zemského muzea“. Ab 1930 wirkte T. zusätzl. als Hon.-Doz. der tschechoslowak. Geschichte an der tschech. TH in Brünn. Im April 1939 aus „rassischen Gründen“ entlassen, wurde er Ende März 1942 nach Theresienstadt und von dort Ende April 1942 nach Izbica deportiert. T. war ein hervorragender Redner, organisierte Vorträge und betätigte sich journalist. Er war Autor zahlreicher populärwiss. Arbeiten, insbes. über die polit. Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jh. So verf. er Monographien über bedeutende Persönlichkeiten des böhm. und mähr. polit. Lebens („František Ladislav Rieger“, 1922; „Veřejná činnost hr. V. Kaunice“, 1933; „Kdo byl Julius Grégr“, 1936) sowie die führenden Vertreter des mähr. konservativen Adels →Ekbert Gf. Belcredi und →Richard Gf. Belcredi, aus deren schriftl. Nachlass er Material für seine Artikel schöpfte. Darüber hinaus ed. T. Reden →František Ladislav Frh. v. Riegers („Vybrané řeči a úvahy“, 1924) und die Korrespondenz von →Alfons Šťastný („Ze života Alfonse Šťastného“, 1928), schrieb ein Geschichtslehrbuch für Gymn. („Všeobecný dějepis pro vyšší třídy škol středních …“, 3 Tle., 1920–24) sowie Beitrr. für die Enz. „Ottův slovník naučný nové doby“. Ab 1928 war er Mitgl. des tschech. Turnver. Sokol. T.s Nachlass befindet sich im Literární archiv PNP in Prag.