Turóczy (Thuróczy) Adolf (Adolph), Beamter und Finanzpolitiker. Geb. Szekler-Neumarkt, Siebenbürgen (Târgu Secuiesc, RO), 1841; gest. Budapest (H), 3. oder 4. 3. 1903; evang. HB (?). Aus einer Szeklerfamilie stammend; verheiratet mit Auguszta T., geb. Szász, der Kusine →Károly (II.) Szász v. Szemerjas. – Nach dem Schulbesuch in seinem Geburtsort sowie in Kronstadt und Klausenburg trat T. dort 1857 in den Staatsdienst ein und stud. daneben Rechtswiss. 1867 wurde er nach Ofen berufen, wo er bis 1879 beim Hauptzollamt, am ung. Staats-Rechnungshof sowie im Finanzmin. tätig war. 1880 zum Hauptzollamtsdir. der ung. Zollämter ernannt, trat er i. d. F. bei Zollverhh. und Zolltarifkonferenzen in Erscheinung. 1875 veröff. T. auf Ung. die 1853er-Zollgesetze, Statuten und Tarife für das österr.-ung. Zollgebiet („Vámtarifa az osztrák-magyar vámterület számára …“), 1896 publ. er die auf dem Gebiet der ung. Krone gültigen Grenzzollgesetze und Vorschriften („A magyar korona területén érvényes határvám-törvények és szabályok“). Bes. Verdienste erwarb er sich durch Bemühungen zur Ankurbelung der Wirtschaft und des Gewerbes im Szeklerland. In der 1. Hälfte der 1890er-Jahre war er Präs. des Bildungs- und Wirtschaftsver. Székely Mívelődési és Közgazdasági Egyesület sowie 1889–90 maßgebl. an der Gründung des Székelyföldi Iparmúz. (Gewerbemus.) in Neumarkt am Mieresch beteiligt. T. erhielt u. a. 1892 den Orden der Eisernen Krone III. Kl., anlässl. der Millenniumsfeier 1896 das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, den kgl. preuß. Kronen-Orden II. Kl. sowie den kgl. preuß. Roten Adler-Orden II. Kl.