Tvarůžek, Arnošt; Ps. Arnošt Třebíčský (1865–1936), Politiker, Geistlicher und Schriftsteller

Tvarůžek Arnošt, Ps. Arnošt Třebíčský, Politiker, Geistlicher und Schriftsteller. Geb. Trebitsch, Mähren (Třebíč, CZ), 8. 1. 1865; gest. ebd., 17. 5. 1936; röm.-kath. Sohn des Kürschners František T. – T. besuchte das Gymn. in Trebitsch und Brünn und trat 1884 in das Brünner Priesterseminar ein; 1887 Ordination. I. d. F. wirkte er als Kooperator in Kumrowitz und Trebitsch, ehe er 1899 die Pfarre in Wladislau übernahm, deren landwirtschaftl. Grund er durch Kauf erweiterte und selbst bewirtschaftete. T. war einer der führenden kath.-tschech.nationalen Funktionäre seiner Region: 1894–97 fungierte er als Obmann-Stellv. und 1897–1921 als Obmann des Kath. Gesellenver. sowie 1897 als Mitbegründer des kath.-polit. Bez.ver. Trebitsch. 1906–13 saß er im mähr. LT und 1907–11 im AH des RR, wo er erst dem Kath.-nationalen Klub (Katolicko-národní klub) und ab 1910 dem Böhm. Einheitsklub (Jednotný klub český) angehörte. T. war Gründer, Red. und tw. auch Financier der Z. „Stráž“, des Organs der kath.-nationalen Partei in Westmähren, schrieb jedoch auch für andere Bll., wobei er Standpunkte des polit. Katholizismus und Antisozialismus einnahm. Nach dem 1. Weltkrieg war T., der den Titel eines bischöfl. bzw. eines Konsistorialrats trug, als Anhänger Österr.-Ungarns diffamiert und zog sich endgültig aus der Politik zurück. V. a. in dieser Zeit widmete er sich auch der Schriftstellerei und veröff. unter Ps. Ged., Erz., einen Roman sowie hist. Dramen.

W.: s. Luft.
L.: Adlgasser; Luft; J. Malíř, Biografický slovník poslanců moravského zemského sněmu v letech 1861–1918, 2012 (m. B.).
(H. Bergmann)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 67, 2016), S. 24f.
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