Újfalusy (Újfalussy), Sándor (1798–1845), Schauspieler, Theaterdirektor und Übersetzer

Újfalusy (Újfalussy) Sándor, Schauspieler, Theaterdirektor und Übersetzer. Geb. 1798; gest. Großwardein, Ungarn (Oradea, RO), 3. 3. 1845. Vater des Schauspielers und Honvéd-Hptm. Sándor Ú. (geb. 1821; gest. Kisvárda, H, 14. 8. 1871); 1820 Heirat mit der Schauspielerin und Sängerin Borbála Sáska (geb. Klausenburg, Siebenbürgen / Cluj-Napoca, RO, 1800; gest. Budapest, H, 12. 4. 1884), geschieden. – Ú. entschied sich 1813 für die Theaterlaufbahn und war i. d. F. Mitgl. der Wandertruppe von István Balog (1814) sowie der sog. zweiten Schauspielges. in Pest (1815), ehe er sich für einige Jahre Dávid Kilényi anschloss. 1820 gründete Ú. seine eigene Truppe, mit der er in Zalaegerszeg und Komorn gastierte. 1823–25 auf Bühnen in Klausenburg und Balassagyarmat aktiv, trat er 1825 auf dem Pressburger LT, 1826–28 u. a. in Debreczin, Erlau, Groß-Steffelsdorf, Rosenau und Sárospatak auf. 1828–31 im Kaschauer Ensemble engag., wirkte Ú. anschließend erneut als Wanderschauspieler und Dir. diverser Schauspieltruppen. 1843 zog er sich zurück und gründete mit dem Theaterdir. Károly Balla das Wochenbl. „Debreczen-Nagyváradi Értesítő“, das er bis zu seinem Tod mitred. Aufgrund seiner attraktiven Erscheinung glänzte Ú. in erster Linie in Liebhaberrollen und als jugendl. Held, so z. B. in der Titelrolle von August v. Kotzebues „Graf Benjowsky oder die Verschwörung auf Kamtschatka“, als Alessandro Massaroni in L. W. Boths (= Ludwig Schneider und Wilhelm Förster) „Der Bandit“ oder als Ádám Batthyány in Charlotte Birch-Pfeiffers Bühnenadaption der Legende von „Peter von Szápár“. Seine Übers. der Stücke →Franz Ignaz Holbein v. Holbeinsbergs, Kotzebues und Ernst Raupachs ins Ung. erschienen zwar nicht im Druck, wurden jedoch in Debreczin, Miskolcz, Pest und Ofen aufgef.

Weitere Rollen: Gf. v. Born (A. J. v. Medelhammer, Kunst und Natur); Farkas (J. B. J. Hirschfeld – Á. J. Láng, Tündérkastély Magyarországon).
L.: M. Életr. Lex.; Szinnyei; ÚMÉL; Magyar színművészeti lex. 4, 1931; Magyar színháztörténet 1, ed. Gy. Székely – F. Kerényi, 1990, s. Reg.; Magyar színházművészeti lex., 1994; Új magyar irodalmi lex. 3, 2. Aufl. 2000.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 67, 2016), S. 64
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