Újházy (Ujházy) Ferenc (Franz), Maler. Geb. Szolnok (H), 8. 12. 1827; gest. Budapest (H), 7. 6. 1921; röm.-kath. Ú. lernte 1839–43 in Szolnok beim Zeichenlehrer János (Rajnárd) Zsohár, 1843–48 in Pest in der Malerschule von Jakab Warschag; 1848/49 beteiligte er sich an der Revolution. Um 1851 stud. er in Wr. Galerien die Gemälde holländ. Alter Meister, bes. deren Stillleben, und zeigte seine Arbeiten zum ersten Mal in einer Ausst. des ung. Kunstver. Eines seiner Früchtestillleben wurde 1864 von der Druckerei Engel & Mandello in Pest als erste ung. Farbvervielfältigung in der Z. „Magyar Gazda“ abgedruckt, 1867 präsentierte er ein großes Blumenstillleben auf der Pariser Weltausst. 1868–70 arbeitete Ú. als stellv. Lehrer in der Oberrealschule in Budapest, 1870 erwarb er ein Diplom als Zeichenlehrer und unterrichtete dann 35 Jahre lang. Obwohl Ú. den größten Erfolg mit seinen Stillleben hatte, malte er auch Landschaftsbilder, Genreszenen (großteils aus dem ung. Bauernleben), Porträts und Historienbilder (Abschied des László Hunyadi, 1865, Magyar Nemzeti Galéria). Sein bekanntestes Bild ist „Der trauernde Landwehrmann“ (1850, Magyar Nemzeti Galéria), das einen Revolutionsveteranen bei einer Grabsäule zeigt. Ú. war Ausschussmitgl. des Pester Kunstver. (Pesti Műegylet), Mitbegründer der Ung. Ges. für Bildende Künste (Országos Képzőművészeti Társulat) sowie 1894 Mitinitiator des Nationalsalons (Nemzeti Szalon). Obwohl kein akadem. ausgebildeter Maler, zählen Tle. seines Œuvres dennoch zu den wichtigen Beispielen des ung. Biedermeier. Auch seine Erinnerungen an das Kunstleben in Ungarn im 19. Jh. stellen eine bedeutende Quelle für die Kunstgeschichte dar. Sein Teilnachlass sowie Stillleben und Historienbilder befinden sich in der Magyar Nemzeti Galéria, ein Selbstporträt im Magyar Nemzeti Múz., beide in Budapest.