Ujhelyi von Tiszaújhely, Péter (1879–nach 1915), Offizier und Militärhistoriker

Ujhelyi von Tiszaújhely Péter, Offizier und Militärhistoriker. Geb. Tiszakeresztúr, Ungarn (Perechrestja, UA), 29. 9. 1879; gest. ?, nach 1915; evang. HB (?). Vater des Gen.stabsobst. in der ung. Armee Szabolcs Újhelyi v. T. (geb. Großwardein, Ungarn / Oradea, RO, 25. 9. 1911; gest. Wien, 1. 12. 1998; evang. HB); verheiratet mit Frida U. v. T., geb. Varga Nagy. – Nach Absolv. der Ludovika-Akad. in Budapest trat U. den Militärdienst an und wurde 1898 zum Lt. befördert. 1901–04 frequentierte er den Landwehr-Informations- und höheren Off.kurs in Budapest sowie die Kriegsschule in Wien. 1904 Hptm. und zum Stab des Landwehr-IR Nr. 19 in Fünfkirchen beordert, wirkte U. 1909–11 als Lehrer an der Honvéd-Kadettenschule in Großwardein. Ab 1912 dem Gen.stab zugeteilt, fungierte er als Referent für das militär. Unterrichtswesen im Landesverteidigungs-Min. in Budapest. U. trat in erster Linie als Militärhistoriker in Erscheinung. Er veröff. Monographien über die makedon. bzw. oriental. Frage („Macedónia és a keleti kérdés“, 1904) und die Anfänge des ung. Heers („Hadseregünk megalakulása és bölcsőkora“, 1915). Sein Werk über die Geschichte des stehenden Heers von der Regierungszeit Leopolds I. bis zum Tod Maria Theresias „Az állandó hadsereg története“ (1914) wurde mit dem militärgeschichtl. Preis der MTA ausgez. Des Weiteren publ. er 1903–15 in der Tagespresse sowie in den Fachz. „Ludovika Akadémia Közlönye“ und „Magyar Katonai Közlöny“ zahlreiche militärwiss. Artikel, u. a. über die Versorgung der Streitkräfte, über Gefechtsarten, das Heeresjustizwesen, die Militärgeographie, die Kriegsführung bzw. Off.ausbildung im 17. und 18. Jh., Italiens Balkanpolitik und über den 1. Weltkrieg. Ab 1915 war U. Mitgl. des kriegsgeschichtl. Komitees der MTA (Hadtörténeti Bizottság).

L.: Das geistige Ungarn; Keresztény magyar közéleti almanach 2, ed. J. Hortobágyi, 1940; J. Bene – P. Szabó, A magyar királyi honvéd huszár tisztikar 1938–45, 2003, S. 270.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 67, 2016), S. 68f.
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