Ujváry Ignác, Maler. Geb. Pest (Budapest, H), 20. 9. 1860; gest. Kisoroszi (H), 4. 7. 1927. Sohn eines Arztes. – U. stud. nach dem Gymn. am Pädagogium in Budapest, das er 1882 abschloss, danach an der Budapester Landes-Modellir-Zeichenschule und Zeichenlehrer-Präparandie bei →Károly Lotz, 1891 in der Meisterklasse von Gyula Benczúr. Als Student von Lotz unterstützte er diesen bei der Ausführung von dessen Fresken (z. B. im Gebäude der Akad. der Wiss. in Budapest). Ab Ende 1883 arbeitete U. sieben Jahre als Zeichenlehrer und Erzieher auf dem Landsitz der Familie Inkey im Kom. Somogy. Während dieser Zeit stellte er seine Genrebilder regelmäßig in der Budapester Kunsthalle (Műcsarnok) aus. 1889 erhielt er ein Stipendium der Ges. für Bildende Künste (Országos Képzőművészeti Társulat), um an der ABK in München zu stud., besuchte aber stattdessen die dortigen Galerien. 1890 unternahm er gem. mit →Gyula Tornai eine Stud.reise nach Italien, Spanien und Nordafrika. Anschließend hielt er sich für Landschaftsstud. einige Monate in Paris auf. 1893–94 beteiligte er sich an der Ausführung des großformatigen Rundbilds „Landnahme der Ungarn 896“ von →Árpád Feszty. 1893 gewann er den Rökk-Szilárd-Preis für sein Gemälde „Der Weg zur Kirche“, welches für den kgl. Palast in Buda angekauft wurde, 1894 den Preis des Kreises der Kunstfreunde für sein Bild „Maria mit Jesuskind“ und den Arnold-Ipolyi-Preis für seine Darstellung der Kanonisierung des Hl. Stephan. 1896 zog sich U. nach Kisoroszi zurück, wo er begann, statt akadem. Kompositionen Pleinair-Landschaftsbilder zu malen. Ab 1907 unterrichtete er an der Kunstgewerbeschule in Budapest, gestaltete Bühnendekorationen für die dortige Oper und das Nationaltheater, schrieb Artikel für die Z. „Műcsarnok“ und war Mitgl. verschiedener Jurys. 1928 fand in der Műcsarnok eine Nachlassausst. statt. U.s Werke befinden sich u. a. in der Magyar Nemzeti Galéria (Hänselei, 1893; Herbstabend, 1900; Schiffbau am Donauufer, 1916) und im Magyar Nemzeti Múz., beide in Budapest.