Ulaga, Jožef (Josef, Josip) (1826–1881), Politiker, Journalist und Geistlicher

Ulaga Jožef (Josef, Josip), Politiker, Journalist und Geistlicher. Geb. St. Peter bei Königsberg, Stmk. (Bistrica ob Sotli, SLO), 15. 1. 1826; gest. Gonobitz, Stmk. (Slovenske Konjice, SLO), 4. 10. 1881; röm.-kath. Sohn des Grenzwächters Franc U. und der Marija U., geb. Blatnik. ‒ Nach dem Besuch des Gymn. in Cilli sowie des Lyzeums in Graz (1846‒48) stud. U. Theol. in Klagenfurt (1848‒51) und St. Andrä im Lavanttal (1851–52); Priesterweihe 1851. 1852 arbeitete er als Kaplan in Neukirchen bei Cilli, 1853 schickte ihn →Anton Martin Slomšek ans Frintaneum in Wien, wo U. 1857 prom. 1857‒59 unterrichtete er Religion und Slowen. an der Unterstufe des Gymn. in Cilli, 1859–74 Bibelkde. und Rhetorik sowie bibl. Archäol. und oriental. Sprachen am (1859 gegr.) Slowen. Theol. Kolleg in Marburg an der Drau, 1861–67 als o. Doz. und Subregens am dortigen Priesterseminar. 1875–81 war er Hauptpfarrer und Dekan in Gonobitz. In Marburg beteiligte sich U. aktiv am polit. Leben. Er trat 1861 dem nationalen Lesever. (Narodna čitalnica) bei und gehörte dem vorbereitenden Ausschuss zur Gründung der Slovenska matica an. 1864 wirkte er an der Gründung des Slowen. polit. Ver. (Slovensko politično društvo) in Marburg mit. Bei der Gründungsversmlg. der Slovenska matica 1865 wurde er zum externen Ausschussmitgl. gewählt. 1862‒64 war U. Mithrsg. und 1865–66 alleiniger Hrsg. der Z. „Drobtinice“ und bezog in seinen Leitartikeln Stellung zu gesellschaftspolit. Fragen (etwa der Einführung des Slowen. in Schulen und Ämtern). 1867 engagierte sich U. mit Beitrr. im „Slovenski gospodar“ für den Fortbestand des Konkordats und organisierte eine Unterschriftenaktion. 1870 gründete er den Kath. konservativen Ver. (Katoliško konzervativno društvo) und bezog als slowen. Patriot Position im Wahlkampf um den steir. LT. 1871 gründete er den Kath. Pressver. (Katoliško tiskovno društvo) mit dem Ziel, die Kontrolle über das slowen. Druckwesen in Marburg zu erlangen, erreichte aber ledigl. die Übernahme des „Slovenski gospodar“, den er 1871–75 als Hrsg. zu einer zentralen, ausgeprägt klerikal-konservativen und national-verteidigenden Z. umgestaltete.

L.: Osebnosti; SBL; Kres 1, 1881, S. 681; Ljubljanski zvon 1, 1881, S. 709; J. Marn, in: Jezičnik 25, 1887, S. 71f.; K. Glaser, Zgodovina slovenskega slovstva 3, 1896, S. 135; I. Prijatelj, Kulturna in politična zgodovina Slovencev 4, 1939, s. Reg.; L. Legiša, Zgodovina slovenskega slovstva 2, 1959, S. 337f., 709; Das „Frintaneum“ in Wien ..., ed. K. H. Frankl – P. G. Tropper, 2006, s. Reg.; UA, Graz, Stmk.
(E. Köstler)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 67, 2016), S. 72f.
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