Vachott von Vachottfalva und Turócz, Mária; geb. Csapó von Tagyos und Ecsed (1830–1896), Schriftstellerin und Übersetzerin

Vachott von Vachottfalva und Turócz Mária, geb. Csapó von Tagyos und Ecsed, Schriftstellerin und Übersetzerin. Geb. Pest (Budapest, H), 23. 1. 1830; gest. Gyulakeszi (H), 29. 2. 1896. Schwester von Etelka Csapó v. Tagyos u. Ecsed (geb. 1829; gest. Pest, 7. 1. 1845), einer der Musen von →Sándor Petőfi; ab 1845 verheiratet mit →Sándor V. v. V. u. T. – V. lernte im elterl. Haus bereits in jungen Jahren bedeutende ung. Schriftsteller ihrer Zeit, u. a. József Bajza und Petőfi, persönl. kennen. Erste Ged. veröff. sie Ende der 1840er-Jahre. Ab 1850, als ihr Ehemann schwer erkrankt aus dem Gefängnis entlassen wurde, musste sie allein für die Familie sorgen. Von Freunden – u. a. →Franz v. Deák, →Joseph Baron Eötvös und →Paul v. Gyulai – unterstützt, wandte sie sich verstärkt der Schriftstellerei zu. I. d. F. veröff. sie zahlreiche Erz. in diversen Z. sowie die Romane „Derű és ború“ (1854), „Margit“ (1857) und „Irma hagyományai“ (1859). Zugleich versuchte sich V. auch im Bereich der in erster Linie für das weibl. Lesepublikum gedachten Periodika und trat 1858 als Hrsg. bzw. Red. des Taschenbuchs „Remény“, 1861 des Wochenbl. „Anyák Hetilapja“, 1862 der Z. „Szünórák“ und 1863–65 des Wochenbl. „Magyar Gazdasszonyok Hetilapja“ in Erscheinung. In ihren Memoiren „Rajzok a múltból“ (2 Bde., 1887–90) schilderte V. das literar. und gesellschaftl. Leben, das ihre Jugendjahre bestimmte. Mit der Buchreihe „Ifjúsági Könyvtár“, in der sie u. a. eine Bearb. der Märchen Hans Christian Andersens veröff. („Mesék, kalandok és történetek“, 1867), sowie den ersten ung. Übers. der Werke James Fenimore Coopers (ab 1868) leistete sie auch auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur Bedeutendes. Des Weiteren schrieb V. mehrere Lehrbücher für Geschichte und wurde für die hist. Erz. „Szikláry Ilona“ 1861 mit dem Gfn. Károlyi-Preis der MTA ausgez.

Weitere W.: s. ÚMÉL.
L.: Das geistige Ungarn; M. Életr. Lex. (m. B.); M. Irodalmi Lex. I, II; Pallas; Révai; Szinnyei; ÚMÉL (m. W.); Wurzbach; M. Fáylné-Hentaller, A magyar írónőkről, 1889, S. 77f.; E. Fodor, in: Lantos Magazin 2, 1930, S. 108ff.; P. Gulyás, Magyar írók élete és munkái 4, 1942; A. Fábri, „A szép tiltott táj felé“, 1996, passim; Új magyar irodalmi lex. 3, 2. Aufl. 2000.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 67, 2016), S. 145
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