Vallaster Josef, NS-Täter und Arbeiter. Geb. Silbertal (Vbg.), 5. 2. 1910; gest. Vernichtungslager Sobibor, Gen.gouvernement (PL), 14. 10. 1943. Sohn des im 1. Weltkrieg gefallenen Bergbauern Johann Christian V. (geb. Silbertal, 24. 11. 1877) und dessen Frau Maria Elisabeth V., geb. Erhard (geb. Silbertal, 7. 9. 1885). – V. absolv. die Dorfschule und war dann als landwirtschaftl. Arbeiter tätig. Als kaum auffälliger illegaler Nationalsozialist floh er hauptsächl. aus wirtschaftl. Erwägungen 1933 ins Dt. Reich, fand Aufnahme in der Österr. Legion und ab 1935 Beschäftigung als Bauarbeiter an einem Baulos der Reichsautobahn. Bei der Einrichtung der Tötungsanstalt im oö. Schloss Hartheim 1940 fungierte V. als Mitgl. des Bautrupps und wurde nach Fertigstellung als sog. Brenner bei der Tötung von psych. Kranken und Behinderten eingesetzt. Wie andere Tötungshelfer im Rahmen der „Aktion T4“ auch wurde V. nach Einschulung im Lager Belzec in die SS aufgenommen und ab 1942 im Vernichtungslager Sobibor als Aufseher eingesetzt. V. war Zugsführer einer Schmalspurbahn, mit der die bereits tot an der Verladestation angekommenen Menschen direkt zur Verbrennungsanlage gebracht wurden. Im Zuge eines von internierten russ. Off. und jüd. Häftlingen geplanten und realisierten Aufstands wurden V. sowie weitere elf SS-Männer des Lagerpersonals Mitte Oktober 1943 erschlagen. Seine Erwähnung als Gefallener des 2. Weltkriegs auf dem Kriegerdenkmal seiner Heimatgmd. Silbertal führte ab 2007 zu einer Kontroverse mit anschließender Aufarbeitung der NS-Geschichte vor Ort. I. d. F. wurde 2010 an der Stelle des Kriegerdenkmals ein Gedenkplatz geschaffen. Hier wird nun darauf hingewiesen, dass V. an der Ermordung tausender Menschen beteiligt war.