Vecsey von Vecse und Böröllyő-Iságfa, Joseph Frh. (1822–1890), General

Vecsey von Vecse und Böröllyő-Iságfa Joseph Frh., General. Geb. Komorn, Ungarn (Komárno, SK), 22. 5. 1822; gest. Graz (Stmk.), 3. 3. 1890; röm.-kath. Sohn des Platzlt. der Festung Komorn János Vécsey und von Klára Vécsey, geb. Nagy, Stiefsohn von Obst. Joseph Tomaselli, verwandt mit →Ferenc V. v. V. u. B.-I.; verheiratet mit Frida Kopetzky (geb. 1836). – Nach Besuch des Gymn. trat V. als Zögling in die Kadettenschule in Graz ein, kam 1837 als Kadett zum IR Nr. 21 und wurde 1839 zum IR Nr. 14 transferiert; 1841 Unterlt., 1844 Lt., 1848 Oblt. V. nahm 1848–49 am Krieg in Italien teil, wo er sich bes. im Gefecht bei Pontafel und bei der Blockade von Venedig auszeichnete. 1850 wurde er als Hptm. 2. Kl. zum Gen.stab transferiert; 1853 Hptm. 1. Kl., 1859 Mjr., erhielt er nach der Teilnahme an der Schlacht von Solferino eine Allerhöchste Belobigung für sein tapferes und umsichtiges Verhalten. 1865 zum Obstlt. befördert, kämpfte er ein Jahr später gegen Italien und erhielt für seine hervorragenden Leistungen bei der Schlacht von Custozza das Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegsdekoration. 1866 zum Obst. avanciert, stand V. 1867–69 als Gen.stabschef beim Gen.kmdo. in Wien in Verwendung. 1869 kommandierte er das IR Nr. 8, 1870 das IR Nr. 13. 1873 GM, fungierte er seitdem als Kmdt. der 1. Inf.brig. in Wien. Als FML befehligte er 1878 ebenfalls erfolgreich (Sieg im Gefecht bei Bandin Odžak) die 1. Inf.-Truppendiv. im Okkupationsfeldzug von Bosnien-Herzegowina. 1879 übernahm er als Kmdt. die 3. Inf.-Truppendiv. in Linz, 1883 wurde er zum Stellv. des kommandierenden Gen. in Graz ernannt, 1887 in gleicher Eigenschaft in Budapest verwendet. 1888 trat V. i. d. R. und wurde ad honorem zum FZM befördert. Er erhielt u. a. 1879 das Ritterkreuz des MMTO, wurde 1882 Kommandeur des Leopold-Ordens und war Träger des russ. St. Annen-Ordens II. Kl. sowie des osman. Medijdié-Ordens III. Kl. 1879 wurde er mit dem Zusatz „von Vécse und Böröllyő-Iságfa“ in den Frh.stand erhoben und Ende 1882 Inhaber des IR Nr. 41; k. k. Kämmerer sowie 1883 Geh. Rat.

L.: WZ, 5. 3. 1890 (Abendausg.); Wurzbach; Geschichte des k. k. IR Nr. 41, 2, bearb. J. Formanek, 1887, s. Reg. (m. B.); I. Szombathy, in: Turul 7, 1889, S. 86; KA, Wien.
(B. Lázár)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 208
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