Veiter, Josef (1819–1902), Bildhauer und Maler

Veiter Josef, Bildhauer und Maler. Geb. Mitteldorf (Tirol), 11. 5. 1819; gest. Klagenfurt (Klagenfurt am Wörthersee, Ktn.), 5. 10. 1902; röm.-kath. Sohn des Zimmerers, Holzschnitzers und Tischlers Andreas (Andrä) V. und von Maria V., geb. Bacher, Vater des Malers und Radierers August V. (geb. Kindberg, Stmk., 1. 8. 1869; gest. Klagenfurt, 15. 12. 1957), der 1888–91 in Rom, ab 1897 an der ABK in München stud. und ab 1901 zahlreiche öff. Aufträge erhielt; 1841–74 mit der Witwe von Kaspar Tendler, ab 1875 mit Theresia V., geb. Hackl, verheiratet. – V. absolv. in St. Lorenzen im Mürztal bei Virgil Amos vorerst eine Tischlerlehre und nahm ab 1838 bei Kaspar Tendler in Kindberg Unterricht in Zeichnen und Malen. Nach dem Tod Tendlers (1841) arbeitete er selbstständig weiter (Renovierung und Übermalung des Hochaltarbilds „Hl. Jakobus der Ältere“ für die Pfarrkirche Krieglach, 1842) und erhielt bald zahlreiche Aufträge für Kirchenausstattungen, so etwa für den Frauenaltar mit Bild der Immaculata (1857) und das Altarbl. „Hl. Florian“ (1856) für die Pfarrkirche in Mürzzuschlag. 1869 übersiedelte er nach Leoben und fertigte u. a. für die dortige Pfarrkirche die Skulpturen der Hll. Katharina und Barbara und zwei neugot. Seitenaltäre (alle 1872). Auf Einladung des Fürstbischofs von Gurk wechselte er 1878 nach Klagenfurt und schuf i. d. F. zahlreiche Altäre sowie Decken- und Altarbilder für Ktn. Kirchen. Bes. hervorzuheben sind seine Sandsteinstatuen an der Nordwand des Doms (1879) und die Deckengemälde „Geburt Christi“ und „Christi Himmelfahrt“ (1886, gem. mit August V.) in der Heiligengeistkirche in Klagenfurt. Zu seinen weiteren Arbeiten zählen das Seitenaltarbild „Hl. Elisabeth“ (1884) und das Deckengemälde „Marienkrönung“ sowie „Vier Evangelisten“ (1890) in der Kirche St. Lorenzen in Klagenfurt.

Weitere W.: Hl. Familie und Kreuzwegbilder, 1854 (Pfarrkirche, Perchau am Sattel); Ergänzung des spätgot. Betstuhls durch einen Aufsatz, 1877 (Stadtpfarrkirche, Rottenmann); neugot. Seitenaltäre, 1878 (Alte Pfarrkirche, Niklasdorf); neugot. Hochaltar, 1885 (Filialkirche Hl. Dionys, Längdorf); szen. Hintergrund für die Pietà, 1887 (Pfarrkirche, Grafenstein).
L.: Fuchs, 19. Jh.; Thieme–Becker; Wastler; Wurzbach; O. Schellhammer, J. V., R. P. Tunner, Ph. Kofler, drei österr. Maler, 1952 (m. B.); R. List, Kunst und Künstler in der Stmk., 1975; Ch. Brugger u. a., Moderne in Ktn., 2009, S. 159; Pfarre Klagenfurt-Dom, Ktn.; Pfarre Virgen, Tirol.
(Ch. Gruber)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 214f.
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