Vejvara Josef, Schriftsteller und Publizist. Geb. Podmoklitz, Böhmen (Semily, CZ), 1. 12. 1869; gest. Hradec Králové, Tschechoslowakei (CZ), 14. 3. 1946. Sohn eines Kaufmanns und Schusters. – Neben dem Besuch der Bürgerschule in Reichenberg (bis 1882) absolv. V. eine kaufmänn. Lehre bei seinem Vater und in Königshof. Ab 1886 arbeitete er als Journalist und war 1886–87 Red. bei den WS „Kolínské listy“ und „Kolínské noviny“, 1888–89 bei „Český východ“ und der Halb-MS „Stráž na severu“. Ab 1889 bis ca. Mitte der 1930er-Jahre zählte er zu den Mitarb. der Red. von „Národní listy“, ab 1894 als Lokalberichterstatter, später auch als verantwortl. Red. für die Rubrik Gerichtsnachrichten. Zugleich war er 1905–11 als Mithrsg. der Fachz. für Bauwesen „Stavební obzor“ tätig. V. engagierte sich im Ver. der tschech. Journalisten Spolek českých žurnalistů, wurde 1902 Mitgl. des Vorstands und Kassier, 1926 stellv. Vors., aber auch dessen Chronist („Historie Spolku českých žurnalistů v Praze 1877–1927“, 1927). 1902 nahm er an der slaw. Journalistentagung in Laibach teil. V. veröff. in diversen Z. und Ztg. zahlreiche kulturgeschichtl. Feuilletons über Semil und Umgebung, weiters Elegien und national gesinnte Skizzen sowie Erz., in denen er die soziale Situation der tschech. Minderheit im Vorland des Riesengebirges thematisiert (1893 in Buchform unter dem Titel „Život utrpením“ bzw. „Opuštění lidé“ erschienen). Außerdem publ. er Biographien tschech. Schriftsteller (u. a. →Emanuel Bozděch, →František Lad. Čelakovský, →Jan Neruda, →František Palacký, Bohuslava Rajská, →Pavel Josef Šafařík), wofür er amtl., v. a. jurist., Dokumente (z. B. Testamente, Nachlassverzeichnisse) heranzog, und später auch mehrere autobiograph. Texte über sein journalist. Umfeld (z. B. „Redakce Národních listů před 40 lety“, 1929–30). Nach seiner Pensionierung übersiedelte V. 1939 nach Krakovany bei Kolín.