Veslovschi (Weslowski), Ilie (Elias) (1867–1944), Volkskundler und Lehrer

Veslovschi (Weslowski) Ilie (Elias), Volkskundler und Lehrer. Geb. Sereth, Bukowina (Siret, RO), 7. 7. 1867; gest. Rădești (Stâlpeni, RO), 21. 9. 1944. Sohn des Kürschners Mihai V. und seiner Frau Rosalia, geb. Nastasi. – V. besuchte das Gymn. und die Lehrerbildungsanstalt in Czernowitz (Reifeprüfung für Volksschulen 1888) sowie die Gewerbelehranstalt in Wien. In den 1890er-Jahren unterrichtete er gewerbl. Rechnen und kaufmänn. Buchführung an der gewerbl. Fortbildungsschule in Sereth. 1899 wechselte er als Lehrer für Buchhaltung und Zeichnen an die Fachschule für Holzbearbeitung nach Kimpolung, deren Leitung er bald darauf übernahm; 1909 Ernennung zum Dir. 1933 oder 1934 trat er i. d. R., zog nach Bukarest und infolge der Kriegsereignisse 1943 nach Rădești. Angeregt durch →Simion Florea Marian, begann V. schon in jungen Jahren eine rege Sammeltätigkeit in den Bukowiner Karpaten. Er veröff. zahlreiche ethnograph. Arbeiten über Brauchtum, Lieder, Volkskunst und Märchen der Bukowiner Rumänen sowie archäolog. Forschungsergebnisse, die in Wr. und Czernowitzer Fach-Z. erschienen. Darüber hinaus gründete V. das erste ethnograph. Mus. der Bukowina. Er wurde 1908 zum Korrespondenten der Wr. Zentralkomm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale ernannt, war k. M. des Mus. für österr. Volkskde. und fungierte als Fachkonsulent des Techn. Mus. für Ind. und Gewerbe in Wien. V. wurde mit dem Ritterkreuz des kgl.-rumän. Ordens Krone von Rumänien und der kgl.-rumän. Jubiläumsmedaille Carol I. ausgez.

W.: Die alte Tracht der Rumänen in den Städten der Bukowina, in: Bukowinaer Post, 3. 8. 1897; Die Möbel des rumän. Bauernhauses in der Bukowina, in: Z. für österr. Volkskde. 12, 1906; Weltuntergang. Volksglauben der Rumänen in den Karpathen der Bukowina, ebd.; Die Vampirsage im rumän. Volksglauben, ebd. 16–17, 1910–11; Das rumän. Bauernhaus in der Bukowina, ebd. 18, 1912.
L. (s. auch Weslowski): Gazeta Bucovinenilor, 24. 4. 1928; Mitt. der k. k. Zentralkomm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale, F. 3, Bd. 7, 1908, Sp. 294; L. Schmidt, Das österr. Mus. für Volkskde., 1960, S. 49; Th. Brückler – U. Nimeth, Personenlex. zur Österr. Denkmalpflege, 2001; Mitt. Erich Beck, Sindelfingen, D, Theodor Balan, Gura Humorului, RO (beide gest.).
(Red.)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 250f.
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