Vest, Joseph (Jožef) Felix Edler von (1769–1832), Naturwissenschaftler

Vest Joseph (Jožef) Felix Edler von, Naturwissenschaftler. Geb. Klagenfurt (Klagenfurt am Wörthersee, Ktn.), 14. 1. 1769; gest. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 6. 3. 1832; röm.-kath. Sohn aus der 1. Ehe des Mediziners Lorenz Chrysanth Edler v. V. (geb. Lienz, Tirol, 21. 10. 1720; gest. Klagenfurt, 16. 1. 1789), ab 1773 Protomedicus von Ktn. und San.referent der Landesstelle sowie ab 1781 Leibarzt von Erzhgn. Maria Anna, mit Josefa Edle v. Vest, geb. v. Fickh (geb. Wolfsberg, Ktn., 1. 1. 1735; gest. Klagenfurt, 25. 11. 1771), Vater des Gerichtsadjunkten Ignaz Edler v. V. (geb. Gut Schrottenthurn, Illyr. Prov. / Kranj, SLO, 28. 7. 1812; gest. ebd., 1. 4. 1876) und des Landesgerichtspräs. in Klagenfurt Viktor Edler v. V. (geb. Schrottenthurn, 22. 7. 1819; gest. ebd., 12. 9. 1886), Halbbruder von →Lorenz Chrysanth Edlem v. V.; ab 1806 in 1. Ehe mit Maria Anna Edle v. V., geb. Garzarolli v. Thurnlak (geb. Schrottenthurn, 17. 3. 1782; gest. ebd., 28. 7. 1807), ab 1808 in 2. Ehe mit Franziska Edle v. V., geb. Pototschnig (geb. Kropp, Krain / Kropa, SLO, 13. 2. 1786; gest. Schrottenthurn, 9. 5. 1871), verheiratet. – V. besuchte das Gymn. in Graz und absolv. die phil. Vorstud. am Lyzeum in Klagenfurt. Dort begann er 1787 ein Med.stud., das er an der Univ. Wien fortsetzte, allerdings schon im Frühjahr 1789 nach dem Tod seines Vaters abbrach. Anfang April desselben Jahres trat V. in den Militärdienst ein und avancierte bis Oktober 1801 im Feldjägerkorps „Kurz von Traubenstein“ bis zum Kapitän-Lt. In diesem Korps nahm er u. a. 1796 an der Schlacht bei Bassano und 1800 an der Belagerung von Genua teil. Im November 1801 wechselte er nach Auflösung des Feldjägerkorps zum Schröder’schen IR Nr. 7 und stieg dort zum w. Hptm. auf. 1805 beendete V. jedoch seine militär. Laufbahn und widmete sich auf Gut Schrottenthurn der prakt. Landwirtschaft sowie dem Stud. der Pomol. und Mineral. 1820 zum Supplenten der Landwirtschaftslehre am Lyzeum in Laibach ernannt, wurde ihm dort 1825 die Lehrkanzel der Landwirtschaftslehre und allg. Naturgeschichte als Prof. def. verliehen. Neben den naturgeschichtl. Vorträgen im phil. Stud.gang widmete sich V. in einer von der k. k. Landwirthschafts-Ges. in Laibach zur Verfügung gestellten Obstbaumschule pomolog. Stud. und diversen landwirtschaftl.-ökonom. Versuchen. Überdies befasste er sich mit verschiedenen ökonom.-techn. Fragestellungen wie den Gipsvorkommen in Krain, der Verwendung von Gips als Dünger in der Landwirtschaft und der Düngererzeugung aus verschiedenen Exkrementen. Ab 1822 war V. Mitgl. der k. k. Landwirthschafts-Ges. in Laibach.

L.: Osebnosti; SBL; Wurzbach (s. u. Lorenz Chrysanth Edler v. V. Sohn); Schematismus des Laibacher Gouvernement-Gebieths für das Jahr 1824, (1824), S. 375; Allg. Repertorium der neuesten in- und ausländ. Literatur für 1825, 2, 1825, S. 397 (m. falschem Vornamen); Annalen der k. kgl. Landwirthschafts-Ges. in Laibach 1822/23, 1830, S. 44, 47f., 57ff., 115ff.; F. v. Hochenwart, in: Beitrr. zur Naturgeschichte, Landwirthschaft und Topographie des Hg.thums Krain 2, 1838, S. 5ff.; UA, Wien; Pfarre Klagenfurt-St. Egid, Ktn.
(M. Svojtka)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 253
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