Vidats (Vidacs) János, Industrieller und Politiker. Geb. Bánátkomlós, Ungarn (Comloșu Mare, RO), 1826; gest. Budapest (H), 10. 11. 1873 (Suizid); röm.-kath. Enkel des Schneidermeisters József Vidacs, Sohn von →István V. – V. besuchte u. a. die Militärschule in Titel sowie das Gymn. in Temesvár und stud. anschließend Rechtswiss. und Phil. an der Univ. Pest. Während der Revolution im März 1848 lernte er →Mór v. Jókai, →Sándor Petőfi sowie →Pál Vasvári kennen und war i. d. F. an den bewaffneten Auseinandersetzungen beteiligt. Im August 1848 kämpfte V. als Oblt. im Freiwilligen-Baon. von Lajos Földváry v. Földvár gegen die Serben. Ab September 1848 Feldwebel im Honvédbaon. Nr. 14, ab Dezember 1848 Lt., 1849 Oblt. im Korps Oberdonau, stieg V. 1849 in den Rang eines Hptm. im VII. Korps der Honvéd-Armee auf. Kurzzeitig fungierte er als Mitgl. des Militärtribunals der Kmdo.truppe von Ármin Görgey v. Görgő u. Toporcz. Nach der Niederschlagung der Revolution auf der Flucht, hielt er sich u. a. in Fiume und Venedig auf, versuchte 1850 in die Schweiz zu gelangen, wurde allerdings an der Grenze vom österr. Militär verhaftet und nach Pest gebracht. 1851 zum Tod durch den Strang verurteilt, 1852 begnadigt, verbüßte er seine Kerkerstrafe in Pest und Wien. Nach seiner Freilassung 1853 widmete er sich der Bewirtschaftung seines Guts in Abony. Im selben Jahr erneut verhaftet, wurde er auf Intervention seines Vaters hin freigelassen. Ab 1858 war V. neben seinem Vater sowie dem Maschinenbauer Vince Jankó v. Enyed Miteigentümer der V.ʼschen Fabrik für landwirtschaftl. Geräte und Maschinen in Pest. In den 1860er-Jahren stieg er in die Politik ein. Ab 1861 in der Pester Kommunalpolitik als Stadtsenator aktiv, war V. ab 1865 RT-Abg. von →Kálmán Tisza v. Borosjenős Linkszentrum-Partei. Ab 1869 Präs. der Stadtsparkasse Ferenc József Takarékpénztár, beging V., als das Bankinst. 1873 Insolvenz anmelden musste, Suizid.