Vikas (Wikas), Karl; Ps. H. M. Gabriel (1875–1934), Maler

Vikas (Wikas) Karl, Ps. H. M. Gabriel, Maler. Geb. Ternitz (NÖ), 19. 9. 1875; gest. Krems (Krems an der Donau, NÖ), 30. 8. 1934 (begraben: Mautern an der Donau, NÖ, Ehrengrab); röm.-kath. Sohn des Eisengießers Johann Wikas (geb. Gutenstein, NÖ, 1840; gest. Wien, 1886) und der Theresia Wikas, geb. Blaise (geb. Trebitsch, Mähren / Třebič, CZ, 1841; gest. Wien, 1910); ab 1899 mit der Weißnäherin Barbara (Betty) V., geb. Gabriel (geb. Wien, 7. 9. 1879; gest. Mautern, 23. 4. 1961), verheiratet. – Die Familie übersiedelte um 1876 vorerst nach Witkowitz, wo der Vater als Gussmeister arbeitete, bald darauf aber nach Wien, wo er eine Gastwirtschaft übernahm. Aufgrund des frühen Todes des Vaters und der schlechten wirtschaftl. Bedingungen musste V. im Waisenhaus aufwachsen. Nach der Bürgerschule absolv. er die Lehre bei einem Dekorationsmaler und bildete sich autodidakt. durch Stud. im Hofmus. (Kunsthist. Mus.) weiter, Mitte der 1890er-Jahre besuchte er angebl. die Malschule von →Hugo Darnaut-Fix, der in Hinblick auf seine Landschaftsauffassung prägend wurde. Nach seiner Heirat eröffnete V. ein Atelier in Wien 14. Er schuf Wald- und „ideale“ Landschaften sowie Blumenbilder, die durch die Gemäldehandlung M. F. Abeles & Comp. ins Ausland verkauft wurden. Die Sommermonate verbrachte er in Obersdorf bei Wolkersdorf, wo er vermutl. den Bildhauer Franz Zelezny kennenlernte, der i. d. F. zu seinen engsten Freunden zählte. 1904 übersiedelte die Familie nach Mautern. Die hier entstandenen Bilder (z. B. Donauau bei Mautern, um 1910; Mautern, 1913) wurden v. a. nach Schweden, Holland und in die USA verkauft. Weiters fertigte er Ausstattungsbilder z. B. für das Hotel Nibelungenhof in Rossatz (1912). 1915 wurde V. zum Militärdienst eingezogen, war ab 1916 in Sarajevo stationiert, wo er u. a. zahlreiche lokale Motive (Der Bazar in Sarajevo, Pfeifen rauchender Bosnier, beide 1916) malte und 1918 erfolgreich an der dortigen Kunstausst. teilnahm. Nach seiner Rückkehr musste er vorerst als Bürokraft und Holzhändler arbeiten, ehe er wieder auf dem Kunstmarkt reüssieren konnte. V.s Œuvre, realist. Stimmungsmalerei mit impressionist. Stilelementen, umfasst vorwiegend Landschaftsansichten der Wachau und der angrenzenden Gegenden (Mondnacht an der Steiner Donaulände, um 1919, Landessmlgg. NÖ; Stift Göttweig mit Dorf und Schloss Baumgarten, um 1925, Stift Göttweig), um 1930 malte er auch Motive aus dem steir. Dachsteingebiet und aus der Umgebung von Gaming. 1919 zählte er zu den Gründungsmitgl. des Wachauer Künstlerbunds, in dessen Ausst. er ständig vertreten war. Ein Teilnachlass befindet sich in den Landessmlgg. NÖ.

Weitere W.: s. Krug, 2007.
L.: Fuchs, Geburtsjgg.; Personenlex. Österr., ed. E. Bruckmüller, 2001; H. Rathei – R. Rathei, K. V. – Ein Maler der Wachau – 1875–1934, 3. Aufl. 2002; W. Krug, Wachau. Bilder aus dem Land der Romantik, St. Pölten 2003, S. 79, 215, 251, 269 (Kat.); ders., K. V. Impressionen aus der Wachau, 2007 (m. B. u. W.).
(Ch. Gruber)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 68, 2017), S. 278
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