Vilfan (Wilfan) Fran (Franz), Diplomat und Marineoffizier. Geb. Straschische, Krain (Kranj, SLO), 26. 11. 1874; gest. Nizza (Nice, F), 1. 5. 1931 (bestattet: Kranj). Sohn von →Josip V., Bruder des Juristen und Präs. des Europ. Nationalitätenkongresses in Wien Josip V. (geb. Triest, Freie Stadt / Trieste, I, 30. 8. 1878; gest. Belgrad, Jugoslawien / Beograd, SRB, 8. 3. 1955), Vater des Rechtshistorikers Sergij V. (geb. Trieste, I, 5. 4. 1919; gest. Ljubljana, SLO, 16. 3. 1996); verheiratet mit der aus einer Triestiner Kaffeegroßhändlerfamilie stammenden Ida V., geb. Jeanrenaud. – V. maturierte 1888 in Triest und besuchte i. d. F. die Marineakad. in Fiume, die er 1892 abschloss. Als Kadett fuhr er auf dem Schulsegelschiff „Saida“ bis nach Bangkok und Java; 1895 Linienschiffsfähnrich, 1901 Lt. 1900–02 nahm er an Bord des Kreuzers „Aspern“ an der China-Expedition der Kriegsmarine anlässl. des Boxeraufstands teil. 1903 als Linienschiffslt. 2. Kl. in den Res.stand versetzt, fungierte er anschließend als Hafenkapitän der Europ. Donaukomm. in Sulina im Donaudelta, wo er nach dem Kriegseintritt Rumäniens 1916 für längere Zeit interniert wurde. Ab März 1919 nahm er als Marinefachmann der Delegation des Kg.reichs der Serben, Kroaten und Slowenen an den Pariser Friedensverhh. teil und wurde im selben Jahr in die Interalliierte Donaukomm. bzw. deren Nachfolgeorganisation, die Internationale Donaukomm. mit Sitz in Budapest bzw. (später) Bratislava, entsandt. Als Stellv. des jugoslaw. Delegierten ab 1925 im Rang eines Gen.konsuls, wirkte er 1927–31 am neuen Sitz der Komm. in Wien. In den genannten Funktionen nahm V. an zahlreichen internationalen Schifffahrtskongressen teil, so etwa 1926 am Internationalen Navigationskongress in Kairo. 1915 erhielt V. das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens, weiters war er Träger des St. Sava-Ordens III. Kl.