Vogl Balthasar, Botaniker und Priester. Geb. Anif (Salzburg, Salzburg), 10. 12. 1844; gest. Salzburg (Salzburg), 3. 1. 1897; röm.-kath. Sohn des Taglöhners Alois Vogl und der Theresia Vogl, geb. Gmachl. – Nach dem Besuch der Volksschule begann V. 1855 eine Müller- und Bäckerlehre in Radstadt, wechselte aber schon 1857 an das Collegium Borromäum in Salzburg. 1865 maturierte er in Meran und entschloss sich, eine geistliche Laufbahn einzuschlagen. 1868 zum Priester geweiht, erhielt er 1869 die Kuratie und wirkte zunächst als Pfarrer im tirolischen Westendorf, 1872 in Hopfgarten im Brixental und 1873 im salzburgischen Anthering. 1874 von →Maximilian Joseph von Tarnóczy an das Borromäum berufen, unterrichtete er dort ein halbes Jahr als Aushilfslehrer. Ab dem Herbst 1874 studierte V. Naturwissenschaften an der Universität Innsbruck; 1879 Lehramtsprüfung für Naturgeschichte an Obergymnasien sowie Mathematik und Physik an Untergymnasien. Ab 1879 als Gymnasialprofessor am Borromäum tätig, stand V. der Lehranstalt ab 1889 als Direktor vor. Bei regelmäßigen Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung Salzburgs studierte er die Flora des Landes und sammelte Pflanzen als Anschauungsobjekte für den Unterricht. Aus dieser Tätigkeit resultierten vier für die lokale Geobotanik wesentliche Programmaufsätze: Die zweiteilige „Flora der Umgebung Salzburgs analytisch behandelt“ (in: Programm des … Gymnasiums Collegium Borromäum zu Salzburg am Schlusse des Schuljahres 1887/88, 1888; Fortsetzung ebd., 1889) blieb unvollendet; „Die Schmetterlingsblütler des salzburgischen Flachlandes“ (ebd., 1894) und „Die Rosenblütler des salzburgischen Flachgaues“ (ebd., 1896) behandeln vollständig die Vertreter der Familien Fabaceae und Rosaceae des Flachgaus, jeweils in einem dichotomen Bestimmungsschlüssel angeordnet. Neben der Botanik bemühte sich V. auch um die Erweiterung der naturhistorischen Sammlungen des Borromäums.