Voiutschi (Voiuțchi, Wojucki, Wojutzki), Emilian (1850–1920), Theologe und Priester

Voiutschi (Voiuțchi, Wojucki, Wojutzki) Emilian, Theologe und Priester. Geb. Czernowitz, Bukowina (Černivci, UA), 31. 3. 1850; gest. Cernăuți, Rumänien (Černivci, UA), 6. 12. 1920; griech.-orthodox. Sohn des Kreisamtskanzlisten Nikolaus V. – V. stud. 1870–74 am griech.-oriental. theol. Inst. in Czernowitz und hörte anschließend Altes Testament und oriental. Sprachen an den theol. Fak. in Wien (1875–76), Innsbruck (1876–77) und Straßburg; 1881 erster Dr. theol. an der neu errichteten theol. Fak. in Czernowitz. 1878–91 fungierte V. als Stud.präfekt am griech.-oriental. Priesterseminar in Czernowitz. Ab 1881 lehrte er Moraltheol. an der theol. Fak., im selben Jahr erfolgte auch seine Priesterweihe; 1884 ao. Prof., 1888–1920 Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheol., 1888–1900 zudem Lehrbeauftragter für Altes Testament. Wiederholt Dekan der theol. Fak., wirkte er 1892/93 und 1901/02 als Rektor der Univ. Czernowitz. 1894–1910 red. er die kirchl.-literar. Z. „Candela“, für die er auch selbst zahlreiche Artikel verf. Daneben stand er zeitweise der erzbischöfl. Druckerei vor und wirkte als erzbischöfl. Schulinsp. und Metropolitanrat. V. gehörte zu der ersten Generation akadem. gebildeter orthodoxer Theologen im rumän.sprachigen Raum und veröff. zahlreiche Stud. aus den Bereichen Moraltheol., Altes Testament und Homiletik. Seine wiss. Einführung in die orthodoxe Moraltheol. gilt als Pionierarbeit. Als erster orthodoxer Theologe betonte er die Bedeutung des masoret. Texts und brach somit mit der traditionellen Ausrichtung der orthodoxen Exegese des Alten Testaments nach der Septuaginta. Des Weiteren sprach er sich gegen die „ungerechte Unterdrückung“ der Frau aus, die in Widerspruch zu „der christlich-sittlichen Weltordnung“ stehe („Ueber die Emancipation der Frauen“, 1901), doch hielt er eine polit. und akadem. Frauenemanzipation für unangemessen.

Weitere W.: Profetul Ioil, 1882; Morala Testamentului Vechiu, 1890; Predici pentru toate duminicile anului bisericesc, 3 Bde., 1896–1900 (gem. m. T. Tarnavschi); Proverbele lui Solomon, 1901; Sisteme principale și diferite principii morale filosofice, 1903; Über den Aberglauben, 1904; Prelegeri academice din Teologia morală ortodoxă, 2 Bde., 1906–11; Recăsătorirea preoților, 1907 (dt.: Die Wiederverehelichung der Priester in der morgenländ. Kirche, in: Archiv für kath. Kirchenrecht 88, 1908); Profețiile Messianice din Pentateuch ..., 1909.
L.: I. Crăciunaș, in: Mitropolia Moldovei și Sucevei 42, 1966, S. 674ff.; M. Păcurariu, Dicționarul teologilor români, 1996; UA, Wien; UA, Innsbruck, Tirol.
(I. Moga)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 69, 2018), S. 334f.
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