Vuković-Podkapelski, Janko (1871–1918), Admiral

Vuković-Podkapelski Janko, Admiral. Geb. Jezerane (HR), 27. 9. 1871; gest. Pula, Staat der Slowenen, Kroaten und Serben (HR), 1. 11. 1918 (ertrunken). V. stammte aus einer kroat. Adels- und Grundbesitzerfamilie, von der einige Mitgl. der k. u. k. Armee angehörten. – Nach Besuch des Realgymn. in Esseg trat V. 1886 in die Marineakad. in Fiume ein, aus der er 1889 als Seekadett 2. Kl. ausgemustert wurde. 1889–90 nahm er an der Weltumsegelung der Korvette „S.M. Fasana“ teil. I. d. F. versah er Dienst auf Eskadreschiffen in der Adria und im übrigen Mittelmeer; 1893 Linienschiffsfähnrich. 1894–95 war V. dem Schiffsstab der „S.M.S. Donau“ auf deren Missionen nach Westafrika, Westindien und Nordamerika zugeteilt. Danach erhielt er eine Spezialausbildung im Torpedowesen. 1899 zum Linienschiffslt. befördert, fungierte er wiederholt als Torpedobootskmdt. sowie als Schiffsoff. auf verschiedenen Flotteneinheiten, um schließl. auch den für alle Seeoff. verpflichtenden Spezial-Art.kurs zu besuchen, der ihn zum Stabsoff. befähigte. Danach erfolgte seine Zuteilung zur Schiffsjungenschule in Sebenico und zum Kommandierenden des Begleitschiffs „S.M.S. Albatros“. 1910 Korvettenkapitän auf dem Panzerkreuzer „S.M.S. Sankt Georg“ sowie 1912–13 Kmdt. des Torpedobootzerstörers „S.M.S. Uskoke“, übernahm er als Fregattenkapitän die Leitung der Torpedobootsdion. des Seearsenals von Pola und die Kommandierung des Schlachtschiffs der Schiffsjungenschule „S.M.S. Monarch“. Bei Kriegsausbruch 1914 erhielt V. das Kmdo. der I. Torpedodiv. auf der „S.M.S. Csepel“, das er bis zum November 1915 innehatte und wo er sich bes. bei der Beschießung der Bahnanlangen von Manfredonia sowie der Zerstörung des italien. Torpedoboots „Turbina“ bei Pelagosa hervortat. 1915 zum Linienschiffskapitän befördert, übernahm V. Anfang 1916 das Kmdo. des Schlachtschiffs „S.M.S. Babenberg“ und 1917 das Kmdo. des schnellen Kreuzers „S.M.S. Admiral Spaun“ sowie der II. Torpedoflottille. In dieser Funktion machte er sich sowohl als militär. Aufklärer als auch in der Seesicherung gegen die italien. Marine verdient. Im März 1918 wurde er zum Kmdt. des Flottenflaggschiffs „S.M.S. Viribus Unitis“ ernannt, womit er zum engeren Mitarb.stab des Flottenkmdt. Miklós Horthy v. Nagybánya gehörte. Als Ende Oktober 1918 in Zagreb der Staat der Slowenen, Kroaten und Serben ausgerufen wurde, übergab man die Flotte von Horthy dem Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben und ernannte V. als Konteradmiral zum Flottenkmdt. Anfang November 1918 drangen zwei Kampfschwimmer der italien. Marine von Venedig über das Meer in den Kriegshafen von Pula ein und befestigten Minen mit Zeitzündern an Bord der „Viribus Unitis“. Beide wurden gefangen genommen, V. vorgeführt und dann von ihm freigelassen. Die Explosion konnte dennoch nicht mehr verhindert werden und das Schiff sank. V. rettete den Großtl. der Besatzung, ging jedoch selbst mit dem Schiff unter. 1917 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Kl.

L.: Grazer Vororteztg., 13., RP, 19., Grazer Volksbl., 22. 6. 1915; Grazer Tagbl., 27. 3. 1916; H. Bayer v. Bayersburg, Österr. Admirale 1867–1918, 1962, S. 172ff.; R. G. Plaschka u. a., Innere Front 2, 1974, S. 237ff.; B. Dobrić, in: Nova Istra 1, 1999, S. 305ff.; M. Trogrlić – M. Jager, in: Hrvatska obzorja 14, 2007, S. 66ff. (m. B.); D. Dukovski, in: 1918. u hrvatskoj povijesti, ed. Ž. Holjevac, 2012, S. 118f.
(M. Trogrlić)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 69, 2018), S. 369f.
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