Vulcan Iosif, Schriftsteller und Publizist. Geb. Hidastelek, Ungarn (Holod, RO), 31. 3. 1841; gest. Großwardein, Ungarn (Oradea, RO), 8. 9. 1907; griech.-kath. Sohn von Nicolae V. (geb. 1805; gest. Großwardein, 20. 4. 1884), Canonicus des griech.-kath. Bistums Großwardein, und dessen Frau Viktória V., geb. Irinyi (1813–1873), Neffe von →János Irinyi und →József Irinyi, Großneffe des rumän.-unierten Bischofs von Großwardein Samuil V. (geb. Blasendorf, Ungarn / Blaj, RO, 1. 8. 1758; gest. Großwardein, 25. 12. 1839); verheiratet mit Aurelia V., geb. Popovici (gest. 1928). – Nach dem Besuch des Gymn. der Prämonstratenser in Großwardein (1851–59) stud. V. 1859–63 Jus an der Univ. Pest, legte anschließend die Advokatenprüfung ab und war i. d. F. zunächst als Rechtsanwalt und Gerichtsdolmetscher tätig. Nachdem er bereits 1859 mit ersten Publ. hervorgetreten war, wandte er sich bald ausschließl. der Literatur zu. 1863 gründete V. in Pest gem. mit Gheorghe Ardeleanu die rumän. Satirez. „Umoristul“ (ab 1867 „Gura satului“), als deren alleiniger Hrsg. er 1865–70 fungierte. 1865–1906 gab er in Pest bzw. Großwardein (ab 1880) das illustrierte Kultur- und Literaturwochenbl. „Familia“, eines der wichtigsten Foren des zeitgenöss. rumän. Geisteslebens, heraus. Zu den Autoren der Z. zählten u. a. Vasile Alecsandri, George Bariț, George Coșbuc, Mihai Eminescu, Bogdan Petriceicu Hasdeu und →Alexandru Papiu-Ilarian. Ebenfalls in Budapest und Großwardein erschien V.s Z. „Șezătoarea“ (1875–82), in der er u. a. Beitrr. zur rumän. Volksdichtung veröff. V. publ. Ged. („Poesii“, 1866; „Lira mea“, 1882), Novellen („Novele“, 3 Bde., 1872–73), Romane („Sclavul amorului“, 3 Bde., 1873–75; „Ranele națiunii“, 3 Bde., 1876) und erntete mit zahlreichen Theaterstücken auch als Dramatiker Erfolg („Comedii populare“, 1894). In den von ihm red. Z. veröff. er weiters Biographien bedeutender rumän. Persönlichkeiten des 19. Jh., die er 1869 gesammelt unter dem Titel „Panteonulu romanu. Portretele si biografiele celebritatiloru romane“ hrsg. V. gilt als einer der wichtigsten Organisatoren des kulturellen Lebens der ungarländ. Rumänen. 1867–79 Vizepräs. bzw. Präs. der rumän. literar. Ges. Petru Maior in Budapest, ab 1868 Mitgl. der Siebenbürg. Vereinigung für rumän. Literatur und Kultur des rumän. Volkes (Asociația Transilvană pentru Literatura Română și Cultura Poporului Român), ab 1871 k. M. der Kisfaludy-Ges., ab 1880 Mitgl. der Szigligeti-Ges., 1870–1907 Gründungsmitgl., Sekr., Vizepräs., dann Präs. der siebenbürg.-rumän. Ges. Societatea pentru fond de teatru român, war V. ab 1879 k. M., ab 1891 Tit.mitgl. der Rumän. Akad. (Acad. Română).