Vurnik (Wurnik), Janez (Johann) d. Ä. (1819–1889), Bildschnitzer, Bildhauer und Steinmetz

Vurnik (Wurnik) Janez (Johann) d. Ä., Bildschnitzer, Bildhauer und Steinmetz. Geb. Altosslitz, Kg.reich Illyrien (Stara Oselica, SLO), 28. 8. 1819; gest. Radmannsdorf, Krain (Radovljica, SLO), 2. 3. 1889; röm.-kath. Sohn des Mesnergehilfen Gregor V. und der Katarina V., geb. Mežek, Vater von →Janez V. d. J.; verheiratet mit Uršula V., geb. Dežman. – Nach Besuch der Volksschule in Klagenfurt und Laibach (1830–32) arbeitete V. 1833 als Ladenangestellter in Haidenschaft, 1834–40 absolv. er eine Bildschnitzerlehre in Radmannsdorf bei Matej Goričnik, einem Schüler →Leopold Layers; 1841 machte er sich selbstständig. Bereits 1844 wurden V.s Werke bei der Handelsausst. in Laibach gezeigt. Er zählte zu den wichtigsten Bildschnitzern des 19. Jh. in Krain und wurde aufgrund seiner guten Kenntnis hist. Stile, die er sich aus der Literatur angeeignet hatte, bes. geschätzt. Ab 1846 sammelte er maßgebl. Werke über Kunst sowie einschlägige Periodika für eine Bibl., die von seinem Sohn Janez später wesentl. erweitert wurde; heute befindet sich diese im Besitz des France-Stele-Inst. für Kunstgeschichte in Ljubljana. V. schuf und restaurierte insbes. Altararchitektur und Kirchenausstattung im Stil der Neoromanik, Neogotik und Neorenaissance, oft zusammen mit seinem Sohn. Aus diesem Grund ist auch der jeweilige Anteil der beiden schwer zu bestimmen. Daneben fertigte er Grabdenkmӓler etwa für →Simon Jenko (1873, Krainburg) und →Lovro Pintar (1876, Pfarrkirche Höflein, Oberkrain), beide ebenfalls gem. mit seinem Sohn. Zu seinen weiteren Arbeiten zählen Reliefs auf Glocken von →Anton Samassa. Seine wichtigsten Werke sind der Haupt- und zwei Seitenaltäre in der Pfarrkirche von Wocheiner Vellach (1848–50), drei neugot. Altäre in der Pfarrkirche Krainburg (1854–55, später entfernt), der Heiligenblutaltar in der Pfarrkirche Radmannsdorf (1877), der Hauptaltar in der Pfarrkirche von Bresnitz (1878, gem. mit seinem Sohn) und der Hauptaltar für die Pfarrkirche in Stein in Krain (1881). V. war ab 1862 Mitgl. der Wr. Bauhütte.

Weitere W.: s. SBL.
L.: SBL (m. W.); Wurzbach; S. Žitko, Historizem v kiparstvu 19. stoletja na Slovenskem, 1989, passim; D. Globočnik, in: Radovljiški zbornik, 1992, S. 60ff.; D. Globočnik, in: Ivan V. 1884−1971. Slovenski arhitekt – Slovenian architect. Zbornik – compendium, Ljubljana 1994, S. 49ff. (Kat.).
(F. Lazarini)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 69, 2018), S. 372
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