Vyhnis (Wihnis) Čeněk (Vincenc, Vinzenz), Übersetzer, Publizist und Lehrer. Geb. Elbekosteletz, Böhmen (Kostelec nad Labem, CZ), 8. 10. 1842; gest. Kgl. Weinberge, Böhmen (Praha, CZ), 23. 3. 1897. Sohn eines Sattlers. – Nach dem Besuch der Hauptschule in der Prager Altstadt absolv. V. 1856–64 das Akadem. Gymn. in Prag. 1864–67 stud. er an der dortigen Univ. klass. Philol., Phil. und vergleichende Sprachwiss. Als Publizist und als Übers. für „Květy“, „Lumír“, „Národní listy“ und Vortragender im Ver. Umělecká beseda tätig, war V. 1867–70 Hilfslehrer am Gymn. in Budweis. 1870 wurde er Lehrer am Gymn. in Königgrätz. 1872 folgte seine Ernennung zum Gymn.dir. in Přibram, wo er sich auch in der lokalen Politik, u. a. als Mitgl. im Gmd.ausschuss, bzw. im Gesangver. Lumír und im Studentenver. Jungmann engagierte; 1874 war er an der Gründung der Lehrerbildungsanstalt beteiligt. 1891 wurde V. auf sein Gesuch hin an das Gymn. in Prag-Neustadt versetzt. Sein Interesse galt den klass., oriental. und modernen Literaturen, v. a. der dt. Außerdem als Übers. und Interpret der Dichtung Kalidasas (u. a. „Shakuntala“, 1873; „Urvashi“, in: Program c. k. reálného gymn. v Příbrami, 1878) tätig, befasste er sich auch mit dem Werk von Basilius dem Großen (ebd., 1887). In Z. veröff. er mehrere Übers. aus dem Dt., u. a. von Werken Nikolaus Lenaus (→Nikolaus Franz Niembsch v. Strehlenau), und dem Sanskrit (Bhartrihari).