Waltl, Viktor (1859–1928), Montanist

Waltl Viktor, Montanist. Geb. Hüttenberg (Ktn.), 20. 4. 1859; gest. Leoben (Stmk.), 3. 4. 1928. Sohn des Bergarbeiters Johann W. und der Theresia W., geb. Moritz; verheiratet. – Nach Besuch der Staats- und Oberrealschule in Klagenfurt stud. W. 1878–82 Berg- und Hüttenwesen an der Stmk.-Ständ. Montanlehranstalt in Leoben. 1882–84 vertiefte er seine Kenntnisse als Bergeleve im Erzbergbau in Přibram, 1884–86 als solcher im Ktn. Raibl, wo er 1886–90 als Bergmeister fungierte. Danach ging er als Adjunkt von →Franz Rochelt an die Lehrkanzel für Bergbaukde., Aufbereitungslehre und Markscheidekde. an die Stmk.-Ständ. Montanlehranstalt; 1898 ao. Prof., 1899 o. ö. Prof. für Bergbaukde., Aufbereitungslehre und Markscheidekde. Als 1904 die Montanlehranstalt zur Montanist. Hochschule erhoben wurde, gab W. das Lehrfach Markscheidekde. an die neu errichtete Lehrkanzel für Geodäsie und Markscheidekde. ab. 1905–07 Rektor der Montanist. Hochschule, setzte er sich insbes. für die Neuplanung des Hochschulgebäudes ein, das 1910 fertiggestellt wurde. 1910/11 führte W. bergbaukundl. Übungen als Ergänzung zu den Vorlesungen ein, 1926 eine Pflichtpraxis in der Ind. Unter W.s Lehrtätigkeit stieg die Zahl der Studenten im Fach Bergbaukde. stark an. Viele seiner Schüler, die ihr Stud. vor dem 1. Weltkrieg in Leoben absolv., bestimmten nach 1918 in den jeweiligen Nachfolgestaaten der Monarchie das Bergwesen entscheidend mit. Neben der Markscheidekde. stellte die Mechanisierung der Kohlengewinnung ein Hauptthema seiner wiss. Arbeiten dar. Einige seiner Fachbeitrr. erschienen in →Hans Höfer v. Heimhalts zweibändigem „Taschenbuch für Bergmänner“ (1897, 3. Aufl. 1911). 1919 HR.

W.: Querschlagsbetrieb mit Handarbeit im festen Dolomite des Alois-Stollens in Raibl, in: Österr. Z. für Berg- und Hüttenwesen 39, 1891; Das Vorkommen von Hydrizinkit in Raibl, ebd.; Formsteine aus Cement zum Abteufen von Schächten im wasserführenden Gebirge, ebd. 40, 1892; Neuerungen im Aufbereitungswesen, ebd. 42, 1894; Amerikan. Schlitzmaschinen, ebd. 45, 1897.
L.: Montanist. Rundschau 20, 1928, S. 305; R. Zechner, in: Berg- und Hüttenmänn. Jb. 77, 1929, S. 39f.; W. A. Brandstätter – L. Jontes, in: Berg- und Hüttenmänn. Monatshe. 130, 1985, S. 97ff.; A. Kreuzer, Kärntner. Biograph. Skizzen. 17.–20. Jh., 1997, S. 107; G. B. L. Fettweis, Zur Geschichte und Bedeutung von Bergbau und Bergbauwiss., 2004 (m. B.); Geolog. Bundesanstalt, Wien.
(M. Hamilton)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 69, 2018), S. 476
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