Wasserfall von Rheinbrausen, Anton Heinrich Edler (1803–1871), Jurist und Politiker

Wasserfall von Rheinbrausen Anton Heinrich Edler, Jurist und Politiker. Geb. Wien, 7. 6. 1803; gest. Graz (Stmk.), 20. 3. 1871; röm.-kath. Sohn eines Off., Vater von Anna Edle v. Kottowitz (geb. Graz, 27. 12. 1832), der zeitweiligen Lebensgefährtin →Leopold v. Sacher-Masochs, die diesen zu seinem Roman „Die geschiedene Frau“ inspirierte, Schwiegervater des Malers Anton Perko; verheiratet mit Anna W. Edle v. R., geb. Roßmann. – Nach dem Abschluss phil. und jurist.-polit. Stud. in Olmütz, Brünn, Venedig und Graz (dort 1822–25 belegt) erwarb W. an der Univ. Wien 1826 das Doktorat der Rechte. Nach erfolgreicher Advokaturspraxis in der Kanzlei von Anton Murmayer in Graz wurde W. 1831 zur Ausübung des Zivil- und Kriminalrichteramts sowie der Advokatur für fähig erklärt und 1833 zum Hof- und Gerichtsadvokaten für Graz und den Grazer Kreis ernannt. 1835–38 bekleidete er das Amt des Dekans der Grazer jurid. Fak., 1848/49 jenes des Rektors der Univ. 1835/36 und 1837/38 war er überdies vertretungsweise Dir. der jurist.-polit. Stud. 1848 wurde W. Ausschussrat des stmk. prov. LT. 1861 zog er neuerl. in den LT ein, dem er bis 1871 angehörte. In verschiedene Ausschüsse gewählt, nahm er u. a. an der Ausarbeitung eines Gesetzes zur Entlastung von Grund und Boden, einer steir. Landesverfassung und eines Gmd.gesetzes für Stmk. teil. Ebenso wirkte er als Berater für eine Neuordnung des Justizwesens. Er war Mitgl. der steir. Landwirtschaftsges., Ehrenmitgl. der Stmk. Sparkasse sowie Mitgl. des Stmk. Musikver. 1850–55 fungierte er als Vizepräs. und 1855–70 als Präs. der Stmk. Advokatenkammer. 1850 erhielt W. das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens verliehen.

L.: Tagespost (Graz), 22. (Parte), 23. 3. 1871 (Abendausg.); F. v. Krones, Geschichte der Karl Franzens-Univ. in Graz, 1886, s. Reg.; S. Pöschl, Für Ehre und Ansehen. Geschichte der Stmk. Rechtsanwaltskammer (online, Zugriff 15. 9. 2017); UA, Wien; Dompfarre, UA, Univ.bibl., alle Graz, Stmk.
(G. Wesener)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 70, 2019), S. 11f.
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