Wastler, Franz (1837–1936), Botaniker und Lehrer

Wastler Franz, Botaniker und Lehrer. Geb. Heiligenberg (Oberösterreich), 9. 10. 1837; gest. Linz (Oberösterreich), 30. 1. 1936; röm.-kath. Sohn des Lehrers Mathias Wastler (1795–1869) und der Franziska Wastler, geb. Buchmüller (gest. 1863). – Nach dem Besuch des Gymnasiums in Salzburg und Wien sowie der dortigen Oberrealschule am Schottenfeld studierte W. ab 1857 Naturwissenschaften an der Universität Wien und hörte daneben Vorlesungen am polytechnischen Institut. 1863–65 supplierte er als Lehramtskandidat den Unterricht aus Naturgeschichte an der Oberrealschule in Linz, 1865 wurde er nach erfolgter Lehr-Approbation für Naturgeschichte und Mathematik an Oberrealschulen zum wirklichen Lehrer an der Oberrealschule in Laibach ernannt. 1874 wechselte er als Professor für Naturgeschichte und Mathematik zurück an die mittlerweile umbenannte Staats-Oberrealschule in Linz, wo er bis zum Übertritt in den Ruhestand 1901 unterrichtete und dem naturhistorischen Schulkabinett als Kustos vorstand. W. verfasste einige bedeutende fachbotanische Aufsätze in Schulprogrammen. Noch in Laibach erschien die pflanzenphysiologische Arbeit „Ueber die Saftbewegungen in den Pflanzen“ (in: Jahresbericht der k.k. Ober-Realschule in Laibach für das Schuljahr 1868, 1868), in Linz schrieb er die wichtige Studie „Die Gattungen der phanerogamen Gefässpflanzen des Vegetationsgebietes von Linz“ (in: Jahres-Bericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Linz 27, 1878) in Form eines analytischen Bestimmungsschlüssels mit Verbreitungsangaben. Fortsetzung und Schluss dieser Arbeit erschienen 1881 unter dem Titel „Die phanerogamen Gefässpflanzen des Vegetations-Gebietes von Linz“ (ebd. 30, 1881). 1881 zum Ausschussmitglied des Vereins für Naturkunde in Österreich ob der Enns gewählt, leitete W. 1882–93 den alten botanischen Garten in Linz als Direktor. 1896 mit dem Titel eines Schulrats ausgezeichnet, wurde er 1898 in den Verwaltungsrat des Museums Francisco-Carolinum in Linz gewählt und erwarb sich in der Folge bis 1926 große Verdienste um die Betreuung und Erweiterung des Herbariums der Anstalt. 1921 wurde er zum Ehrenmitglied des Oberösterreichischen Musealvereins ernannt.

L.: WZ, 3. 11. 1865; Stafleu; Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 16, 1865, S. 787, 25, 1874, S. 547; Botanik und Zoologie in Österreich … 1850 bis 1900, 1901, s. Reg.; H. Commenda, in: Jahresbericht der k. k. Staats-Oberrealschule in Linz 51, 1902, S. 71 (mit Bild); I. Dörfler, Botaniker-Adressbuch, 2. Aufl. 1902, S. 165, 3. Aufl. 1909, S. 234; Österreichische botanische Zeitschrift 85, 1936, S. 80; Chronica Botanica 3, 1937, S. 63; T. Kerschner, in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins 87, 1937, S. 72f.; T. Kerschner, in: Jahrbuch der Stadt Linz 1952, 1953, S. 46f.; Pfarre Heiligenberg, Oberösterreich.
(M. Svojtka)   
Zuletzt aktualisiert: 10.12.2019  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 8 (10.12.2019)