Watzel Theodor, Naturwissenschaftler und Lehrer. Geb. Böhmisch Leipa, Böhmen (Česká Lípa, CZ), 9. 4. 1846; gest. Reichenberg, Böhmen (Liberec, CZ), 7. 1. 1912; röm.-kath. Sohn von Cajetan Watzel und Anna Watzel, geb. Schönfeld. – Nach dem Besuch des Gymnasiums (Matura 1863) studierte W. zunächst Jus, dann Naturwissenschaften an der Universität Prag; 1868 legte er die Lehramtsprüfung für Naturgeschichte für die gesamten Gymnasien sowie für Physik und Mathematik an Untergymnasien ab und wirkte 1869/70 als Supplent an der Oberrealschule in Böhmisch Leipa. 1871 Dr. phil., wurde er zunächst zum wirklichen Lehrer am Unterrealgymnasium in Prachatitz ernannt und wechselte 1872 an das Oberreal-Gymnasium in Reichenberg. 1901 trat er in den Ruhestand. W. veröffentlichte den für die klassische Philologie und das Verständnis der Naturwissenschaften in der Antike grundlegenden Aufsatz „Die Zoologie des Aristoteles“ (in: 6. Jahres-Bericht des k.k. Oberreal-Gymnasiums in Reichenberg am Schlusse des Schuljahres 1877/78, 1878, Fortsetzung: ebd. 7, 1879, Schluss: ebd. 8, 1880). 1901 legte er die naturphilosophische Studie „Über das Gestaltungs- und das Zweckmäßigkeitsprinzip in der organischen Natur“ (in: 29. Jahres-Bericht der k. k. Staatsmittelschule in Reichenberg für das Schuljahr 1900/01, 1901) vor. Für den Verein der Naturfreunde in Reichenberg verfasste er einige kleinere naturgeschichtliche Aufsätze, wie beispielsweise „Metamorphose und Generationswechsel im Thierreiche“ (in: Mittheilungen aus dem Vereine der Naturfreunde in Reichenberg 7, 1876). Weiters sind die Teiledition aus den biographischen Aufzeichnungen seines Vaters „Aus Dr. Cajetan Watzel’s Tagebuche“ (in: Mitteilungen des Nordböhmischen Exkursions-Klubs 28–29, 1905–06) für die geographische und politische Geschichtsforschung Nordböhmens bedeutsam. W. war 1878 Gründungsmitglied des Nordböhmischen Excursions-Clubs, dem er 1885 das 2. Herbarium von Cajetan Watzel zum Geschenk machte.