Watzl, Bruno Siegfried (1886–1945), Botaniker und Lehrer

Watzl Bruno Siegfried, Botaniker und Lehrer. Geb. Penzing, Niederösterreich (Wien), 11. 7. 1886; gest. Wien, 10. 4. 1945; bis 1938 röm.-kath. Sohn des Lehrers Josef Watzl (geb. 5. 2. 1854; gest. 11. 2. 1925) und der Leopoldine Maria Watzl, geb. Edle von Erlach (geb. 25. 7. 1856; gest. 9. 1. 1921); ab 1914 verheiratet mit der Lehrerin an Mädchengymnasien und Botanikerin Dr. phil. Margarete Watzl, geb. Zemann (geb. Wien, 13. 4. 1883; gest. Pressbaum, Niederösterreich, 29. 5. 1970). – Nach dem Besuch des Staatsgymnasiums in Wien 13 studierte W. ab 1905 Naturwissenschaften an der Universität Wien; 1909 Dr. phil.; seine Dissertation „Veronica prostrata L., teucrium L. und austriaca L., nebst einem Anhang über deren nächste Verwandte“ erschien auch gedruckt (in: Abhandlungen der k. k. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 5/5, 1910). 1910 legte er die Lehramtsprüfung aus Naturgeschichte und Naturlehre (Physik) für Gymnasien ab. Nach anfänglicher Supplentur und Ableistung des Kriegsdiensts wurde W. 1919 am Bundesgymnasium Wien 19 als Professor definitiv gestellt und lehrte hier bis zu seinem Tod. Wissenschaftlich arbeitete er v. a. auf dem Gebiet der Pflanzengeographie und der botanischen Systematik. Zusammen mit dem Botaniker Erwin Janchen nahm er 1907 an einer vom Naturwissenschaftlichen Verein an der Universität Wien veranstalteten Reise ins Dinarische Gebirge teil. Die botanischen Ergebnisse erschienen als „Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora der Dinarischen Alpen“ (in: Österreichische botanische Zeitschaft 58, 1908, gemeinsam mit Janchen) und „Ein neuer Dentaria-Bastard“ (ebd., gemeinsam mit Janchen). Im Rahmen der „Neuen Beiträge zur Flora der Balkanhalbinsel, insbesondere Serbiens, Bosniens und der Herzegowina“ (1909–18) des Botanikers →Karl Fritsch übernahm W. die Bearbeitung der Liliaceae, Amaryllidaceae und Iridaceae im 1. Teil (in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 45, 1909) sowie der Solanaceae und Scrophulariaceae im 8. Teil (ebd. 54, 1918). Später widmete er sich mit „Beiträge zur Kenntnis der Flora des Attergaues“ (in: Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 86/87, 1937) und „Beiträge zur Kenntnis der Flora des Höllengebirges“ (ebd. 90/91, 1944) der Untersuchung österreichischer Pflanzenvorkommen. W. war u. a. ab 1907 Mitglied der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien.

Weitere W.: Über Anthriscus fumarioides (W. K.) Spreng, in: Österreichische botanische Zeitschrift 62, 1912.
L.: Stafleu; Biologen-Kalender 1, 1914, S. 340; Taschenjahrbuch für Mittelschullehrer in Oesterreich 1, 1926, S. 51; Österreichische botanische Zeitschrift 82, 1933, S. 190; Chronica botanica 6, 1941, S. 310; J. H. Barnhart, Biographical notes upon botanists 3, 1965; Pfarre Penzing, UA, beide Wien; Mitteilung Martin Georg Enne, Oskar Achs, beide Wien.
(M. Svojtka)   
Zuletzt aktualisiert: 10.12.2019  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 8 (10.12.2019)