Wegmayr (Wegmayer) Sebastian, Maler. Geb. Mariahilf, NÖ (Wien), 7. 2. 1776; gest. Wien, 20. 11. 1857; röm.-kath. Sohn des Holzspielzeugschnitzers Kajetan Wegmayer; ab 1820 mit Rosina W., geb. Winkler, verheiratet. – W., über dessen Leben wenig bekannt ist, erlernte 1797–1805 die Blumenmalerei bei Johann Baptist Drechsler, dem Begründer der Wr. Blumenmalerei, an der Manufakturzeichnungsschule der ABK in Wien. 1806–07 Korrektor der Manufakturzeichenschule, fungierte er 1807–11 als Korrektor der Blumenmalerei und wurde 1812 Prof. der Blumenmalerei sowie akadem. Rat, 1850 erfolgte die Auflösung des Lehrfachs an der Akad., 1851 trat er i. d. R. W. blieb bis zu seinem Tod voll anerkannt schöpfer. tätig. Mit seinen Arbeiten war er in den Jahresausst. der Akad. allerdings bemerkenswert selten vertreten: 1830 – erstaunl. spät – zum ersten Mal, sodann 1834, 1835, 1837 und zuletzt 1838. Hauptthema seiner Malerei war das repräsentative Blumenbouquet, meist bereichert durch Darstellungen von Früchten sowie einzelner Singvögel. Er komponierte auch reine Früchtestillleben bzw. Darstellungen von Federwild. Es war seine Eigenart, die botan. Formen nicht kleinteilig wiederzugeben, sondern größere Formen mitunter scharfkantig gegeneinander abzusetzen und dabei die Farben ganz klar und mit wenig Abstufung zu akzentuieren, eine Manier, die sich im Alter verstärkte. Anders als etwa →Josef Nigg malte er nie auf Porzellan. In seiner Eigenschaft als Lehrer schuf er eine große Zahl von Vorlagebll. (Aquarelle, Gouachen), die als unverzichtbare Unterrichtsbehelfe in seiner Malereikl. jahrelang verwendet wurden, jedoch größtenteils verloren sind. Über Reisen ist nichts bekannt, sein Stud.material fand er in den Wr. Gärten und Glashäusern. W. zählte nach Drechsler zu den Meistern dieses Spezialfachs. Neben seiner künstler. Tätigkeit war er angebl. auch Mitinhaber einer Spielwarenfabrik. Seine Gemälde befinden sich meist in Privatbesitz, sie tauchen auch immer wieder im Kunsthandel auf.