Weinkopf, Anton (1886–1948), Bildhauer

Weinkopf Anton, Bildhauer. Geb. Wien, 12. 2. 1886; gest. Graz (Stmk.), 1. 8. 1948; bis 1938 röm.-kath. Sohn des Niederlags-Verwalters Anton W. und von Gabriele W.; ab 1940 verheiratet. – W. betrieb frühe künstler. Stud. bei →Franz Pönninger und bildete sich 1904–12 an der ABK in Wien bei →Hans Bitterlich und →Edmund v. Hellmer weiter. 1910 erhielt er dort für seine Großplastik „Lucifer“ den Spezialschulpreis. 1913–14 war er Mitarb. von György Zala am Millenniums-Denkmal in Budapest, 1915–18 leistete er Kriegsdienst und übersiedelte anschließend nach Graz. Dort entwickelte er in den folgenden Jahrzehnten eine erfolgreiche Tätigkeit als freischaffender Bildhauer und fungierte ab 1931 als Doz. für Plast. Gestalten und Modellieren an der Grazer TH (Lehrkanzel für Architektur). W.s vielseitiges Schaffen umfasste alle Bereiche des plast. Gestaltens, wie (Krieger-)Denkmäler (u. a. in Leoben, 1926, Fürstenfeld, Mureck), Freiplastiken (z. B. „Lucifer“, 1912; „Frühling“, 1919; „Empor zum Licht“, 1925; „Sehnsucht“, 1925), Bauplastiken (z. B. „Sämann“ für die Sparkasse Murau, 1925; „Industriearbeiter“ und „Schnitterin“ für die Sparkasse Knittelfeld, 1933), Porträtbüsten, Kleinplastik, Bildnisplaketten (Anton-Bruckner-Plakette, 1927; Gedenktafel für Emil Ertl, 1930) und Medaillen. Er arbeitete mit den Materialien Marmor, Kunststein, Terracotta, Ton und Metall (für die gegossenen Skulpturen). W. gehörte der Vereinigung bzw. Genossenschaft bildender Künstler Stmk. an und war 1925 Mitbegründer des Künstlerbunds Graz. Letzterer widmete ihm 1949 eine Gedächtnisausst. in der Grazer Thalia mit 30 Exponaten. 1909 erhielt er die silberne Medaille der Stadt Graz, 1920 die goldene Staatsmedaille, 1922 und 1930 den Österr. Staatspreis.

L.: Thieme–Becker; Vollmer; W. Kadletz, Ein Künstler-Buch, 1929, S. 50f.; Die Medaille der Ostmark, 1938, S. 63; R. List, Kunst und Künstler in der Stmk. 2, 1982; Geschichte der Stadt Graz 4, ed. W. Brunner, 2003; ABK, Pfarre St. Stephan, beide Wien; Neue Galerie Graz – Universalmus. Joanneum, Stmk.
(G. Danzer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 70, 2019), S. 71f.
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