Weisz (Weiss), Julián; Ps. Arpad (1858–1944), Journalist und Schriftsteller

Weisz (Weiss) Julián, Ps. Arpad, Journalist und Schriftsteller. Geb. Temeswar, Ungarn (Timișoara, RO), 1. 11. 1858; gest. Budapest (H), 18. 4. 1944; mos. Nach dem Schulbesuch und Stud. in Temeswar, Wien und Budapest kehrte W. 1880 in seine Geburtsstadt zurück, wo er die Journalistenlaufbahn einschlug. I. d. F. Mitarb. diverser Bll. sowie Budapester Korrespondent der „Wiener Allgemeinen Zeitung“, war W. ab 1884 Mitarb., 1891–1907 mit Unterbrechungen auch Red. des vom Politiker Károly Grecsák gegr. „Budapester Tagblatts“, der ersten dt.sprachigen oppositionellen Tagesztg. in Ungarn. Ab 1910 verantwortl. Red. für Belletristik, später auch Feuilletonchef der renommierten Tagesztg. „Pester Lloyd“, verlor er gem. mit Chefred. →József Vészi infolge der Verabschiedung des ersten antijüd. Gesetzes in Ungarn (1938) seine Stelle. W. publ. in Wr. („Die moderne Welt“, „Neue Freie Presse“, „Neues Wiener Journal“, „Wiener Montags-Journal“) sowie Berliner Bll. und trat in erster Linie als Autor humorist. Novellen und Erz. sowie als Lyriker in Erscheinung („Halbseide“, 1882; „Nippsachen“, 1882; „Aus den Memoiren eines Wickelkindes“, 1888). Des Weiteren übers. er Werke von →Mór v. Jókai ins Dt. („Die Zonen des Geistes“, 1884; „Die Götterburg“, 1884). 1907 war W. Abg. zum ung. RT, 1918 erhielt er den Titel eines HR.

Weitere W.: Aus dem Tollhause des Lebens, 1888; Backfischträume, 1890; Von der heiteren Seite, 1893.
L.: Giebisch–Gugitz; Hdb. jüd. AutorInnen; Kosch; M. Életr. Lex.; M. Zsidó Lex.; Szinnyei; ÚMÉL; Wurzbach; Bibliographia Judaica 3, bearb. R. Heuer, 1988; Cs. Nagy, A magyar emigráns irodalom lex., 2000; Pester Lloyd – Eine Zeit- und Ztg.geschichte (online, Zugriff 23. 10. 2018); Magyar Nemzeti Levéltár, Budapest, H.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 70, 2019), S. 101
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