Weninger Vince, Nationalökonom. Geb. Pest (Budapest, H), 30. 4. 1834; gest. Budapest (H), 29. 5. 1879. Nach Besuch des Piaristengymn. in Pest absolv. W. 1851–54 das Joseph-Polytechnikum. Zugleich unterrichtete er Naturkde. und Arithmetik an der Knaben-Erziehungsanstalt von Pál Szőnyi in Pest, arbeitete als Maurergeselle und erhielt 1855 den Gesellenbrief. 1856–57 besuchte er das polytechn. Inst. in Wien, wo er 1857 das Lehrerdiplom für höhere Realschulen erwarb. Nach seiner Rückkehr nach Ungarn unterrichtete W. 1858–59 Mathematik, Geometrie und darstellende Geometrie an der Handelsakad. in Pest. Ab 1858 Revident, ab 1861 Leiter der Lebensversicherungs-Abt. der Ersten ung. allg. Assekuranz-Ges., war W. 1867 während der Ausgleichsverhh. im Regnikolarausschuss tätig. Im selben Jahr von →Menyhért Gf. Lónyay v. Nagylónya u. Vásárosnamény als Min.rat ins ung. Finanzmin. berufen, wechselte W. 1869 ins gem. Finanzmin., wo er bis 1870 als Sektionschef fungierte. 1870 wurde er trotz Betreiben →Franz v. Deáks nicht zum Präs. des Obersten Rechnungshofs ernannt und verließ deshalb den Staatsdienst. Ab 1870 Gen.dir. der Ung. Allg. Creditbank, 1871–74 Präses des Verw.R. der Kgl. Ung. Staatsbahnen, lehnte er 1873 das ihm nach dem Rücktritt von →Károly Kerkapoly angebotene Finanz-Portefeuille ab. W. galt als Kapazität auf dem Gebiet des Finanz-, Versicherungs- und Kreditwesens und trat auch mit Fachpubl. hervor („Minő pénzünk lesz?“, 1858; „Politikai számtan“, 1860, mehrere Aufl.; „Az egyszerű és kettős könyvvitel“, 1863; „A közös ügyek kérdése közgazdasági szempontból“, 1867); 1860 k. M., 1865 Marczibányi-Anerkennungspreis der MTA, 1870 Orden der Eisernen Krone II. Kl.