Wilckens, Heinrich David (1763–1832), Forstwissenschaftler

Wilckens Heinrich David, Forstwissenschaftler. Geb. Wolfenbüttel, Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel (D), 14. 11. 1763; gest. Schemnitz, Ungarn (Banská Štiavnica, SK), 25. 5. 1832; evang. Sohn eines Hofkellermeisters. – Nach dem Besuch der herzogl. Großen Schule in Wolfenbüttel stud. W. 1782–84 Mathematik am Braunschweiger Collegium Carolinum, wo er u. a. von Johann Arnold Ebert, Johann Joachim Eschenburg und Eberhard August Wilhelm v. Zimmermann unterrichtet wurde. Nach mehreren Stud. (Med. 1784–87, Univ. Helmstedt; Bergbau 1787–88, Bergakad. Freiberg; klass. Philol. und Mathematik 1788–89, Univ. Göttingen) 1789 Mag. phil. in Göttingen; 1790–92 Priv.Doz. für Mathematik, Chemie und Naturkde. an der Univ. Göttingen. 1792–97 und 1799–1807 Privatgelehrter in Wolfenbüttel, wirkte W. 1797–99 als Lehrer an der von Johann Matthäus Bechstein 1794 auf dem Freigut Kemnate bei Waltershausen gegr. öff. Lehranstalt für Forst- und Jagdkde. 1807 erfolgte die Einrichtung der Forstlehranstalt an der Bergakad. Schemnitz und die Berufung W.’ zum k. Bergrat, Oberkammergf.-Amts-Assessor und Prof. für die höhere Forstwiss. Als erster Prof. dieser Anstalt wirkte er ebd. bis zu seinem Tod. W., der in Dtld. neben forstwiss. Publ. („Die Anfangsgründe der künstlichen Holzzucht durch die Besamung aus dem Sacke oder der Hand“, 1800; „Die Anfangsgründe der natürlichen Holzzucht“, 1801) auch Abhh. über Themen aus Mathematik, Physik und Technik veröff., gilt als Begründer des höheren forstwiss. Unterrichts in Ungarn. Als Prof. legte er größten Wert auf die Kombination von Theorie und Praxis und führte deshalb prakt. Übungen für Studenten in Wald-Lehrrevieren ein. Weiters initiierte er die Anlegung eines Botan. Gartens bei Schemnitz. Seine ab 1809 gehaltenen dt.sprachigen Vorlesungen sind in 5 Bde. als Ms. in der Bibl. der Ödenburger Westung. Univ. erhalten. W. war Mitgl. der Societät für Forst- und Jagdkde. in Waltershausen.

Weitere W.: s. Hiller; Sarkady.
L.: Enc. Slovenska; M. Életr. Lex.; ÚMÉL; I. Hiller, Dr. H. D. W. az erdészettudomány első professzora Magyarországon, 1983 (m. W.); R. Rudolf – E. Ulreich, Karpatendt. Biograph. Lex., 1988; J. Tibenský, Priekopníci vedy a techniky na Slovensku 2, 1988; Magyar agrártörténeti életrajzok 3, ed. L. Für – J. Pintér, 1989; D. Bartha – S. Oroszi, Selmec, Selmec, sáros Selmec ..., 1991, passim; Slovenský biografický slovník 6, 1994; Braunschweig. Biograph. Lex., ed. H.-R. Jarck – G. Scheel, 1996; K. Csáky, Híres selmecbányai tanárok, 2003, S. 189f.; S. Sarkady, W. H. D. (1763–1832) élete és munkássága, 2014 (m. W.).
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 71, 2020), S. 206
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