Willerding, Rudolf Baron von (1866–1928), General

Willerding Rudolf Baron von, General. Geb. Pest-Buda (Budapest, H), 1. 1. 1866; gest. Ödenburg/Sopron (H), 27. 8. 1928; evang. Sohn des Oberstabsarztes I. Kl. und ab 1876 Ritters des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. August Ritter v. W. (gest. Wien, 12. 3. 1884). – W. besuchte das Gymn. in Pressburg sowie 1880–83 die Militär-Oberrealschule in Mähr. Weißkirchen. Nach Absolv. der Techn. Militärakad. in Wien wurde er 1886 als Lt. zum Feldjägerbaon. Nr. 29 nach Dolnja Tuzla versetzt. Nach dem Besuch der Kriegsschule in Wien 1889–91 diente er als Oblt. des Gen.stabs bei der 37. Inf.brig. in Pilsen. 1893 wechselte er in das Militärkarthograph. Inst. in Wien und versah 1894 seinen Dienst als Hptm. im Dion.büro des Gen.stabs. 1899 erhielt er den Posten eines Komp.kmdt. beim Feldjägerbaon. Nr. 29. 1901 zum Mjr. befördert, fungierte W. kurzzeitig als Gen.stabschef der 5. Inf.div. in Olmütz. 1902 kam er als Lehrer an die Kriegsschule nach Wien. 1905 Obstlt., übernahm er 1907 als Baon.kmdt. das IR Nr. 48 in Ödenburg (1909 Obst.) und 1909 als Kmdt. das IR Nr. 62 in Klausenburg. 1913 wurde er Kmdt. der 28. Inf.brig. in Ödenburg, an deren Spitze er im August 1914 als GM in den 1. Weltkrieg zog. An der russ. Front befehligte er im Dezember 1914 vorübergehend die 14. Inf.div., ab März 1915 die 32. Inf.div., die er mit Ausnahme einer dreimonatigen Unterbrechung Anfang 1917, während derer er den Informationskurs für Kriegsschulaspiranten bei der 32. Inf.div. in Laibach leitete, bis Dezember 1917 (ab November 1916 als FML) führte. Im letzten Kriegsjahr fungierte W. vorerst als Gen.stabschef der 6. Armee, danach ab Juli im Heeresfrontkmdo. von Erzhg. Joseph August an der italien. Front. 1918 wurde er pensioniert. Im September 1919 reaktiviert, erhielt er in der ung. Nationalarmee den Posten des Gen.inf.insp., im Jänner 1921 jenen des Gen.armeeinsp. und wurde zugleich Honvédoberkmdt. 1932 trat er als Gen. der Inf. i. d. R. 1914 erhielt W. das Ritterkreuz, 1916 das Komturkreuz des Leopold-Ordens, 1915 den Orden der Eisernen Krone II. Kl., 1917 das Ritterkreuz des MMTO. 1917 wurde ihm das ung. Baronat verliehen. 1921 wurde er in den Vitéz-Orden aufgenommen, weiters erhielt er die ung. bronzene Signum-Laudis-Medaille mit der Krone.

L.: RP, Sbg. Chronik, 28., Tages-Post (Linz), 29. 8. 1928; O. v. Hofmann – G. v. Hubka, Der MMTO. Die Ausz. im Weltkrieg 1914–18, 1944, S. 353f.; Magyarország az első világháborúban, ed. I. Ravasz, 2000; H. Zeiner, Geschichte des österr. Gen.stabes, 2006, s. Reg.; KA, Wien; Hadtörténelmi Levéltár, Budapest, H.
(T. Balla)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 71, 2020), S. 225
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