Wiplinger, Anton Frh. von (1830–1896), Admiral

Wiplinger Anton Frh. von, Admiral. Geb. Graz (Stmk.), 14. 12. 1830; gest. Pola, Istrien (Pula, HR), 3. 3. 1896; röm.-kath. Sohn des Gen.kriegskommissars Joseph Ritter v. W. (gest. Graz, 21. 11. 1871); ledig. – W. trat nach dem Besuch der Normalschule 1844 als Rgt.kadett im IR Nr. 18 in die Armee ein und wurde 1847 der Kriegsmarine zur prov. Dienstleistung zugeteilt. 1848 effektiver Marinekadett, nahm er auf der Fregatte „Bellona“ und der Korvette „Adria“ an der Blockade von Venedig teil; 1849 Fregattenfähnrich, 1850 Linienschiffsfähnrich. 1851 führte ihn eine Instruktions- und Ausbildungsreise nach Madeira, Lissabon und Westindien. 1853 zum Fregattenlt. ernannt, unterrichtete er kurzfristig als Prof. für Schifffahrtskde. und Manöverlehre an der Marineakad. in Barcola bei Triest. Ab 1854 folgten diverse Einschiffungen auf der Korvette „Titania“, der Brigg „Montecuccoli“ und der Korvette „Minerva“. 1855 zum Linienschiffslt. befördert, reiste W. auf der Schraubenfregatte „Radetzky“ nach England. Aufgrund seiner techn. Begabung übernahm er 1857 zunächst das Marine-Oberkmdo. in Mailand (techn. Sektion) und noch im selben Jahr die Hafenadmiralate in Triest und Pola. 1858 kommandierte er das Seearsenal in Pola und rückte zum Gesamtdetailloff. auf dem Linienschiff „Kaiser“ auf. Im darauffolgenden Jahr fungierte er als 2. Kmdt. der Schraubenfregatte „Donau“ und machte den Kampf von Spignon bei Venedig mit. Im Juli übernahm er als prov. Kmdt. die „Kaiser“, 1860 folgten Kmdo.funktionen auf der Korvette „Carolina“ und den Schraubenkanonenbooten „Dalmat“ und „Velebich“. 1861 Fregattenkapitän, wurde er 1863 als prov. Vorstand der Zentralkanzlei ins Marinemin. versetzt. 1864 kommandierte er im Feldzug gegen Dänemark die Schraubenkorvette „Erzherzog Friedrich“, 1866 die Panzerfregatte „Don Juan dʼAustria“ bei der Seeschlacht von Lissa, wo er sich durch sein tapferes Verhalten bes. auszeichnete und noch im selben Jahr zum Linienschiffskapitän avancierte. Während der ostasiat. Expedition 1868–71 fungierte er als Kmdt. der „Donau“. 1871 wurde er zum Präses der permanenten Art.komm. bestimmt und im April daneben auch zum prov. Militärhafenkmdt. in Pola (1878 Kontreadmiral). Damals führte er die Kruppʼschen Hinterladergeschütze in der Marine ein und engag. sich für die Modernisierung der Unterwasserkampfmittel (Torpedos und Seeminen). Verdienste erwarb er sich zuletzt bei der Niederwerfung des Aufstands in Süddalmatien 1882. Ab 1883 bekleidete er die Funktion des Seebez.kmdt. in Triest. 1888 Vizeadmiral, trat er 1891 i. d. R. W. erhielt u. a. 1866 das Ritterkreuz und 1888 das Kommandeurkreuz des Leopold-Ordens, 1867 das Kommandeurkreuz des k. mexikan. Guadalupe-Ordens, 1882 den Orden der Eisernen Krone II. Kl. und 1889 den kgl. preuß. Kronen-Orden I. Kl. 1883 wurde er in den Frh.stand erhoben.

L.: WZ, 4. 3. 1896 (Abendausg.); Wurzbach; A. Schmidt-Brentano, Die österr. Admirale 1, 1997 (m. B.); KA, Wien.
(G. Pawlik)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 71, 2020), S. 272f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>