Witsch Heribert (Andreas Michael) OFM, Ordensmann und Missionar. Geb. Hall (Hall in Tirol, Tirol), 12. 11. 1826; gest. ebd., 22. 4. 1903; röm.-kath. Sohn des Amtsbrunnenmachers Joseph W. und dessen Frau Elisabeth W., geb. Scheiring. – Nach seiner Schulzeit in Hall trat W. 1845 in den Franziskanerorden ein. Seine ersten Stationen im Orden waren Salzburg, Schwaz, Bozen, Hall, Kaltern und abermals Bozen; 1848 Profess, 1849 Priesterweihe. 1852/53 war W. als Aushilfspriester in Innsbruck tätig. Im Anschluss an seine Bestimmung zum Missionar im Hl. Land (1853) verbrachte er zwei Jahre zur Erlernung der Buchdruckerei in Wien. Im März 1855 trat er gem. mit P. →Engelbert Kolland die Reise nach Palästina an. W. leitete ab 1857 die mit österr. Geld gegr. Buchdruckerei im Kloster St. Salvator in Jerusalem und kam mit zahlreichen Pilgern in Kontakt. 1859 wurde er zum Apostol. Missionar ernannt und 1862 zum österr. Diskreten im Verw.R. der Kustodie des Hl. Landes gewählt. Im Zuge der Kaiserreise in den Orient 1869 fungierte er als Begleiter von K. →Franz Joseph I., der auch die Druckerei besichtigte. Nach seiner Rückkehr 1873 wirkte W. vorerst als Beichtvater in Kaltern, ehe man ihn im September desselben Jahres zum Benefiziaten (Hof- und Schlosskaplan) im Belvedere in Wien bestellte. Seine Pensionierung erfolgte Ende Oktober 1900. Anschließend kehrte er in sein Heimatkloster in Hall zurück, wo er den Lebensabend verbrachte. W. erhielt 1869 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone und wurde 1899 zum Ritter des Franz Joseph-Ordens ernannt. Er war weiters Träger des bayer. Verdienstordens vom Hl. Michael.