Wolf, Anton Alojzij (Alois, Aloysius) (1782–1859), Fürstbischof

Wolf Anton Alojzij (Alois, Aloysius), Fürstbischof. Geb. Idria, Krain (Idrija, SLO), 14. 6. 1782; gest. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 7. 2. 1859; röm.-kath. Sohn des Bergwerksaufsehers Kaspar (Gašper) W. und dessen Frau Christina (Kristina) W., geb. Kahl. – W. besuchte zwei Kl. des Gymn. in seiner Geburtsstadt, ehe er 1794 auf das Gymn. in Laibach wechselte. Dort schloss er 1799 die phil. Jgg. sowie 1803 ein Theol.stud. ab. Im selben Jahr wurde er zum Diakon geweiht, die Priesterweihe erfolgte 1804. Anschließend wurde W. Prediger in der Laibacher Dompfarre, ehe er 1805 als Kooperator nach Idria wechselte. 1807 avancierte er zum Notar und Dir. der Konsistorialkanzlei des Bischofs von Laibach. Ab 1810 als Supplent für Phil. am Laibacher Lyzeum tätig, wurde er 1814 Kanzler und Konsistorialrat und wirkte daraufhin als Kanoniker an der Domkirche. 1815 übernahm er das Amt des Oberaufsehers der Diözesanschulen, 1816 erfolgte die Ernennung zum Schul- und Stud.referenten für das küstenländ. Gubernium und zum tit. w. Gubernialrat. Ab 1820 fungierte er zudem als Beisitzer des Komm.rats für Staatsgüterveräußerung in Triest. Nach seiner Ernennung zum Laibacher Bischof 1824 bildete die Sorge um die Erziehung und Ausbildung des Priesternachwuchses einen wichtigen Teil seines Wirkens. So wurde unter seinem Episkopat 1846 das Collegium Aloysianum (Alojzijevišče) in Laibach gegr., das anfangs rund 20 Zöglinge beherbergte. W. initiierte und finanzierte zudem eine Neuübers. der Bibel ins Slowen. („Wolfova biblija“, 6 Bde., 1856–59) sowie die Erarbeitung eines umfassenden slowen.-dt. Wörterbuchs („Wolfov slovar“, dt.-slowen. Tl. von Matej Cigale 1860, slowen.-dt. Tl. in zwei Bde. von →Maks Pleteršnik 1894–95). Geh. Rat W., der auch Ehrenmitgl. zahlreicher Ver. war, erhielt u. a. 1850 das Komturkreuz des Franz Joseph-Ordens und 1854 den Orden der Eisernen Krone I. Kl. sowie das Großkreuz des Leopold-Ordens.

L.: Osebnosti; PSBL; SBL; Wurzbach; Mitth. des hist. Ver. für Krain 14, 1859, S. 13f.; R. Ritzler – P. Sefrin, Hierarchia catholica medii et recentioris aevi … 7, 1968; Wolfov simpozij v Rimu, ed. E. Škulj, 1994; Enc. Slovenije 15, 2001 (m. B.); Slovenska kronika XIX. stoletja 1, 2001, S. 158, 290, 473; B. Jaki, in: Upodobitve ljubljanskih škofov, 2007, S. 333f., 337f. (m. B.); M. Šimac, in: Acta Ecclesiastica Sloveniae 38, 2016, S. 157ff.
(G. Antoličič)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 71, 2020), S. 319
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