Zechenter-Laskomerský (Laskomerský), Gustáv Kazimír; Ps. Dr. Lesebuch, Ďuro Pinka, Štefan Pinka etc. (1824–1908), Schriftsteller, Arzt und Naturwissenschaftler

Zechenter-Laskomerský (Laskomerský) Gustáv Kazimír, Ps. Dr. Lesebuch, Ďuro Pinka, Štefan Pinka etc., Schriftsteller, Arzt und Naturwissenschaftler. Geb. Neusohl, Ungarn (Banská Bystrica, SK), 4. 3. 1824; gest. Kremnitz, Ungarn (Kremnica, SK), 20. 8. 1908; röm.-kath. Sohn eines Bergbaubeamten und Hüttenverwalters. – Z. besuchte 1832–40 das kath. Gymn. in Neusohl und stud. anschließend 1840–41 Phil. an der Akad. in Waitzen sowie 1841–42 an der phil. Fak. der Univ. in Pest. 1842–46 absolv. er das Med.stud. an der Univ. in Pest und 1846–50 in Wien; 1850 Dr. med. ebd. Während der Revolution 1848 war er Off. der Akadem. Legion in Wien. Danach als Arzt in Neusohl (1850–53), Bries (1853–68) und ab 1868 bis zu seinem Tod in Kremnitz tätig, war Z. vielseitig wiss. sowie künstler. interessiert. Bereits während seines Stud. besuchte er Vorlesungen in Geol., Mineral., Speläol. und Botanik. Als Mitarb. von →Dionys Stur führte er mit ihm gem. Forschungen in der Region Pohronie auf dem Gebiet der heutigen Slowakei durch. Z. erstellte geolog. Karten, beschäftigte sich mit Vulkanismus, erforschte Flora und Fauna der Umgebung von Bries und Kremnitz, wo er auch einen botan. Garten begründete. Bekannt ist Z. v. a. als postromant. Prosaist, der an das humorist. Genre innerhalb der slowak. Literatur anknüpfte. Er schrieb Feuilletons, Anekdoten und satir. Briefe („Listy Štefana a Ďura Pinku“, 1861–77, Neuaufl. 1988), die er in den Z. „Černokňažník“, „Sokol“ und „Národné noviny“ publ. Z. verf. weiters mehrere Skizzen, Erz. und Humoresken („Zozbierané žarty a rozmary“, 1877), in denen er humorist. Ereignisse aus seiner Kindheit und Studentenzeit, aus seiner Tätigkeit als Arzt sowie aus dem kleinstädt. Leben verarbeitete. Im Prosawerk „Lipovianska maša“ (1874) verknüpft er eine sentimentale Liebesgeschichte mit realist. Beschreibungen von Natur und Umgebung sowie des alltägl. Lebens. Seine zahlreichen Erlebnisse, die er u. a. in Italien, Konstantinopel, im Nahen Osten und in oberung. Regionen hatte, erschienen in mehreren Reiseberr. („Zo Slovenska do Carihradu“, 1864; „Zo Slovenska do Ríma“, 1865; „Výlet do Tatier“, 1873; „Prechod cez Čertovicu“, 1875; „Z Turčianskych Teplíc do Trenčianska“, 1877; „Zo Slovenska do Itálie“, 1878). Bes. Gewicht wird dem Informations- und Erkenntniswert beigemessen, wobei die Faktenebene durch belletrist. Nuancen und eine humorist. Darstellungsweise belebt wird. Z. trug so zur Entromantisierung des Reiseber.genres in der slowak. Literatur bei. Seit seiner Studentenzeit widmete er sich auch der Malerei, wobei er v. a. die Graphik bevorzugte; mehrere seiner literar. Werke illustrierte er selbst. Ab 1860 war er Mitgl. der ärztl. Abt. des Ver. für Naturkde. zu Pressburg, 1863–77 Ausschussmitgl. der Matica slovenská, ab 1867 Korrespondent der Geolog. Reichsanstalt in Wien.

Weitere W.: Rozpomienky na Štefana Moyzesa, 1897; Komédia bez zaľúbenia alebo Oklamaný klamár, 1906; Starý zaľúbenec, 1906; Súboj na pivo, 1906; Vlastný životopis, in: Slovenské pohľady, 1911–15; Spisy G. K. Z., 4 Bde., ed. G. Horák – J. Noge, 1956–62; Listy G. K. Z., ed. F. Oktavec, 1983; Dielo, 2 Bde., ed. J. Noge, 1988.
L.: O. Čepan, in: Dejiny slovenskej literatúry 3, 1965, S. 255ff.; Z. Klátik, Vývin slovenského cestopisu, 1968, S. 190ff.; G. K. Z. Zborník materiálov z vedeckej konferencie, 1977; J. Noge, in: G. K. Z., Dielo 1, 1988, S. 9ff.; A. Kruláková, in: Studia Academica Slovaca 20, 1991, S. 129ff.; S. Šmatlák, Dejiny slovenskej literatúry 2, 1999, S. 144ff.; S. Šmatlák u. a., Geschichte der slowak. Literatur und ihrer Rezeption im dt. Sprachraum, 2003, S. 70; A. Kruláková, Tri cesty od romantizmu. Záborský, Kubáni, Laskomerský, 2012, S. 103ff.; UA, Wien.
(M. Vojtech)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 455f.
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