Zenker, Alfons Norbert; Ps. Alfons Norbert (1891–1947), Jurist und Schriftsteller

Zenker Alfons Norbert, Ps. Alfons Norbert, Jurist und Schriftsteller. Geb. Klagenfurt (Klagenfurt am Wörthersee, Ktn.), 9. 10. 1891; gest. Wien, 11. 4. 1947; röm.-kath. Sohn des Min.rats Karl Z. – Z. wuchs in Graz auf, wo er nach der Matura am II. Staatsgymn. – unterbrochen von seinem Dienst als Militärbeamter (Wirtschaftslt.) im 1. Weltkrieg, u. a. an der italien. Front – ab 1912 Jus stud. 1920 Dr. iur., war er danach kurze Zeit in einer Grazer Anwaltskanzlei tätig, ehe er nach Wien übersiedelte, wo er zunächst am Oberlandesgericht und 1921–24 in der Internationalen Handwerksbank beschäftigt war. 1924–35 arbeitete Z. als Sekr. des Hauptverbands der Ind., daneben war er ab 1930 Laienrichter des gewerbl. Berufungssenats am Landesgericht Wien. 1935–38 fungierte er als Sekr. des Bunds der österr. Industriellen. Z. gehörte der Österr.-dt. Arbeitsgemeinschaft, einer überparteil. Organisation von Wiss. und Fachleuten, an, die eine Annäherung zwischen Dtld. und Österr. anstrebte. Darüber hinaus war er Mitgl. der Vaterländ. Front (1934–38), der Dt.-Österr. Schriftstellergenossenschaft und ab 1938 des NS-Rechtswahrerbunds. Nach dem „Anschluss“ 1938 avancierte Z. zum Sekr. der Wr. Wirtschaftskammer. Erstmals publizist. betätigte sich Z. nach dem Ende des 1. Weltkriegs, 1919 erschien sein Artikel „Grazer Brief nach Amerika“ in der Grazer „Tagespost“, dem über die Jahre etl. weitere Beitrr., auch in anderen Printmedien wie „Neues Wiener Tagblatt“ („Titi, der Feuerweber“, 1923) oder „Neue Freie Presse“ (u. a. „Der Trauermantel“, 1935), folgten. 1936 und 1937 nahm der Rundfunk (RAVAG) einige seiner Kurzgeschichten in das Programm auf. Im Wr. Saturn-Verlag publ. Z. 1931 den Prosatext „Die unheilige Wette“ und 1938 in der R. „Bergland-Bücherei“ des nationalen Salzburger Verlags Das Bergland-Buch den heiteren Roman „Schluß mit der Jugend. Geschichte einer fröhlichen Abrechnung“. Posthum brachte sein Salzburger Verlag 1953 „Sein Vogel. Ein fröhlicher Roman“ heraus.

L.: Kosch; Kürschners Dt. Literatur-Kal. 50, 1943; Kürschners Dt. Literatur-Kal. Nekrolog 1936–70, 1973; U. Baur – K. Gradwohl-Schlacher, Literatur in Österr. 1938–45, 2, 2011; Forschungsstelle Österr. Literatur im Nationalsozialismus, UA, beide Graz, Stmk.
(K. Gradwohl-Schlacher)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 485
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