Zenner, Franz Xaver Ritter von (1794–1861), Bischof

Zenner Franz Xaver Ritter von, Bischof. Geb. Leopoldstadt, NÖ (Wien), 11. 11. 1794; gest. Wien, 29. 10. 1861; röm.-kath. Sohn des bürgerl. Schustermeisters Wenzeslaus Zenner und dessen Frau Marianna Zenner, geb. Trümel. – Z. stud. an der Univ. Wien Theol. und wurde 1818 ordiniert. Nach der Prom. 1820 erfolgte seine Berufung als Doz. für Dogmatik an die Univ.; 1826 Dekan der theol. Fak. Im selben Jahr wurde Z. von Fürsterzbischof Leopold Maximilian v. Firmian zum Dir. des fürsterzbischöfl. Alumnats (Wr. Klerikalseminar) bestellt. Nachdem er 1827 den Titel eines Ehrendomherren verliehen bekommen hatte, erfolgte im Folgejahr seine Installation als w. Domherr von St. Stephan. Auch als solcher blieb Z. auf erzbischöfl. Wunsch bis 1833 Alumnatsdir. Anlässl. seiner Ernennung zum Dir. der theol. Stud. 1840 wurde ihm der Titel Min.Rat verliehen und Z. fungierte fortan als Referent in der Stud.hofkomm. 1851 zum Gen.vikar der Erzdiözese Wien bestellt, empfing Z. im selben Jahr die Bischofsweihe durch →Vinzenz Eduard Milde, unter Mitkonsekration durch →Josef Othmar v. Rauscher sowie →Johann Michael Leonhard. Papst Pius IX. übertrug Weihbischof Z. das Tit.bistum von Sarepta. Ab April 1851 bekleidete er zudem das Amt des Dompropsts zu St. Stephan. Die prakt. seelsorger. Erfahrung, die Z. als Beichtvater u. a. für das Kloster der Salesianerinnen, Erzhgn. →Sophie, Karl Heinrich Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg sowie →Alois Primisser gesammelt hatte, flossen in seine ab 1835 in sechs Aufl. veröff. „Instructio practica confessarii“ ein. 1854 wurde Z. zum Präses des Ehegerichts ernannt, da er als kompetenter Mittelsmann zwischen Staat und Kirche galt. Ab 1852 HR, erhielt Z. 1854 den Orden der Eisernen Krone II. Kl. Pius IX. erhob ihn 1859 in den Rang eines päpstl. Hausprälaten und ernannte ihn zu einem päpstl. Thronass.

L.: ADB; Gatz, Bischöfe; Wurzbach; J. M. Koller, F. X. Z., Weihbischof und Gen.-Vikar der Wr. Erz-Diözese, 1862; A. Wappler, Geschichte der Theol. Fak. der k. k. Univ. Wien, 1884, S. 484; I. Fried, Das Metropolitankapitel zu St. Stephan in Wien in seiner personellen Zusammensetzung ... 1722–1900, phil. Diss. Wien, 1952, S. 185; Pfarre St. Johann Nepomuk, Pfarre St. Stephan, beide Wien.
(P. Fraundorfer)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 487f.
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