Zgórski, Alfred Ritter von (1848–1916), Politiker, Funktionär, Publizist und Lehrer

Zgórski Alfred Ritter von, Politiker, Funktionär, Publizist und Lehrer. Geb. Przemyśl, Galizien (PL), 11. 2. 1848; gest. Wien, 13. 3. 1916 (begraben: seit 1917 Lʼviv, UA); röm.-kath. Sohn des Bez.hptm. Julian Ritter v. Z. (gest. Lemberg, Galizien / Lʼviv, UA, 11. 5. 1914), Vater des Anwalts Alfred Ritter v. Z.; ab 1871 mit Emilia v. Z., Tochter des AH-Mitgl. (1873–79) Jakob Szwedzicki, verheiratet. – Z. besuchte das Gymn. in Neusandez (1858–59), Rzeszów (1859–63), Krakau (1863–65) sowie erneut in Rzeszów (1865–66). 1866–70 stud. er Phil. an der Univ. Wien; 1870 Dr. phil. 1870–74 unterrichtete er an der Oberrealschule und 1874–75 an der Techn. Akad. in Lemberg. 1874 gehörte er zu den Mitbegründern des Erwerbsgenossenschaftsverbands Związek Stowarzyszeń Zarobkowych i Gospodarczych dla Galicji i W. Ks. Krakowskiego, dessen Organ „Związek“ er ab 1874 hrsg. bzw. 1876–83 als Chefred. betreute. Ebenfalls ab 1874 ed. Z. das Genossenschaftsjb. „Rocznik stowaryszeń zarobkowych i gospodarczych w Galicyi i W. Ks. Krakowskiem“. Z. engag. sich zudem im Feuerwehrwesen und fungierte ab 1887 als Obmann-Stellv. sowie ab 1904 bis zu seinem Tod als Obmann des galiz. Landes-Feuerwehrverbands. Er übernahm auch wichtige Funktionen im Bankwesen und war bis 1883 Dir. des Galiz. Vorschuß-Ver. in Lemberg sowie ab demselben Jahr einer der Dir. der Galiz. Landesbank (1887–1913 Oberdir.). Ab 1888 gehörte Z. der Landeskomm. für Angelegenheiten der Ind. (Krajowa Komisja dla Spraw Przemysłowych) an, ab 1896 dem Ver. zur Ermunterung der Landes-Ind. (Towarzystwo Zachęty Przemysłu Krajowego). Bereits 1894 hatte er sich Verdienste um die Ausrichtung der allg.-galiz. Landesausst. in Lemberg erworben. Ab 1913 fungierte er als Aufsichtsratspräs. der Maschinen- und Waggonfabrik L. Zieleniewski AG. Z. war auch polit. tätig und saß 1883–93 im Lemberger Stadtrat. 1912 wurde er als Mitgl. auf Lebenszeit in das HH berufen, wo er der Gruppe der Rechten angehörte. 1913 wählte man ihn als Kandidaten der Poln. Volkspartei in den galiz. LT. Nach der Spaltung der Partei schloss er sich noch im selben Jahr den Demokraten an. Ebenfalls 1913 trat Z. dem Finanzausschuss der Komisja Skonfederowanych Stronnictw Niepodległościowych bei, eines Zusammenschlusses der poln. Parteien in der Monarchie und deren paramilitär. Verbände, der auf eine sog. austropoln. Lösung hinarbeitete. Noch im selben Jahr zog der inzwischen pensionierte Z. nach Wien. Nach Kriegsausbruch leitete er das Wiener Kommissariat des Obersten Nationalkomitees (Naczelny Komitet Narodowy), in dem er sich v. a. um finanzielle und kriegswirtschaftl. Fragen kümmerte. Reg.Rat (1894) Z. war u. a. Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Kl. (1898) sowie Komtur des Franz Joseph-Ordens (1908).

W.: Niektóre psychiczne właściwości kobiet, 1872; Kredyt hipoteczny a stowarzyszenia zaliczkowe, 1876; Stowarzyszenia zaliczkowe w Austrii, 1880; Opieka krajowych organizacyi nad przemysłem w naszym kraju (1877–1910), 1911.
L.: FB, NWT, 15. 3. 1916; Adlgasser; J. Buszko, Polacy w parlamencie wiedeńskim 1848–1918, 1996, s. Reg.; S. Grodziski, Sejm krajowy galicyjski 1861–1914, 2018, s. Reg.; Pfarre Weinhaus, UA, beide Wien; Zakład Narodowy im. Ossolińskich, Wrocław, PL.
(D. Szymczak)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 502f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>