Zhishman (Čižman, Tschischmann) Anton Eduard (Edvard), Geograph. Geb. Laibach, Kg.reich Illyrien (Ljubljana, SLO), 13. 6. 1821 (Taufdatum); gest. Triest, Freie Stadt (Trieste, I), 8. 2. 1874; röm.-kath. Sohn des Prof. an der Laibacher Normalschule Joseph (Jožef) Tschischmann und der Elisabeth (Elizabeta) Tschischmann, geb. Nadloga, Bruder von →Josef Ritter v. Z. – Nach dem frühen Tod des Vaters musste Z. bereits als 13-Jähriger mittels Nachhilfestunden zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. 1832–38 besuchte er das Gymn. und anschließend die phil. Jgg. in Laibach. Ab 1840 stud. er Rechtswiss. an der Univ. Graz, 1843/44 ist ein Stud. an der Univ. Wien nachweisbar. Nach einer kurzen Unterbrechung bereitete er sich ab 1845/46 als Privatstudent unter Leopold Mayrhofer auf seine Prüfungen vor; 1846 Dr. iur. Nach der Zivilpraxis beim Erzbischöfl. Metropolitangericht trat Z. 1847 als Erzieher in die Dienste des Botschafters der Vereinigten Staaten am Wr. Hof Wilhelm Henry Stiles und erhielt dort i. d. F. eine Stelle als Sekr. Als Stiles 1849 aus Wien abgezogen wurde, übernahm Z. kurzfristig die Leitung der Botschaft. Danach folgte er Stiles nach Amerika, bei dem er anfängl. lebte und den er mit Materialien und redaktionellen Arbeiten bei der Hrsg. des Werks „Austria in 1848 to 1849“ (1852) unterstützte. Ab den 1850er-Jahren bereiste Z. weite Teile der USA, Kanadas und der Karibik. In mehreren Bundesstaaten, u. a. an der Univ. von Montgomery (Alabama), hielt er geograph., ethnograph. und hist. Vorträge, die auch in lokalen Z. publ. wurden. 1856 kehrte er nach Wien zurück und legte die Lehramtsprüfung ab. Noch im selben Jahr erhielt er eine Stelle als Prof. für Geographie, Statistik und Geschichte an der Handels- und naut. Akad. in Triest und wurde 1871 deren Dir. Daneben fungierte er als Vors. der Prüfungskomm. für den Schiffsbau, der Prüfungskomm. für Lehrbefähigungen an Volks- und Bürgerschulen sowie an naut. Schulen. Die Ferienzeiten nutzte Z., der elf Sprachen beherrschte, für Reisen durch Europa, nach Russland, Afrika und in den Orient. Seine Eindrücke hielt er in Tagebüchern fest, die sich heute in der Bibl. der Univ. Wien befinden. Z.s wiss. Interessen waren breit gefächert. Er befasste sich mit der Vegetation von Carolina, machte meteorolog. Beobachtungen u. a. in Ashville, beschäftigte sich mit dem Alphabet des Cherokee, stud. die Sprachen der autochthonen Bevölkerung sowie sozialgeograph. Merkmale diverser Regionen, arbeitete aber auch über japan. Handelsverträge. 1864 zählte er zu den Gründungsmitgl. der Slovenska matica.