Zoth Oskar Karl Maria, Physiologe. Geb. Padua, Lombardo-Venetien (Padova, I), 28. 8. 1864; gest. Graz (Stmk.), 30. 11. 1933; röm.-kath. Sohn des Rgt.arztes Franz Xaver Z. und der Franziska Z., geb. Markreiter. – Z. begann seine Gymn.ausbildung 1872 in Hermannstadt. Ab 1875 besuchte er das Akadem. Staatsobergymn. in Graz und stud. ab 1882 Med. an der dortigen Univ.; 1888 Dr. med. Bereits ab 1885 arbeitete Z. zunächst als prov., ab 1888 als Ass. unter →Alexander Rollett an der Lehrkanzel für Physiol. 1892 habil. er sich mit der Untersuchung „Über das durchsichtig erstarrte Blutserum und Hühnereiweiss und über das Eiweiss der Nesthocker“ (in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl. 100, 1891). 1898 zum ao. Prof. an der Univ. Graz ernannt, folgte er 1902 einem Ruf als Ordinarius an das physiolog. Inst. der Univ. Innsbruck. 1904 kehrte er als Nachfolger Rolletts an das physiolog. Inst. in Graz zurück, das er bis zu seinem krankheitsbedingten Ruhestand 1926 leitete; 1911/12 und 1920/21 Dekan der med. Fak., 1912/13 Rektor der Univ. Graz. Z. forschte hauptsächl. auf den Gebieten Blut, inklusive Blutkreislauf, Muskelaktivität und Sinnesphysiol. Für eine Arbeit aus der physiolog. Optik erhielt er 1900 den Ignaz L. Lieben-Preis. Darüber hinaus befasste er sich, selbst ein begeisterter Radfahrer, der bei Bahnrennen mehrmals siegreich war, sowie Schwimmer und Bergsteiger, mit sportmed. Fragen. Teils zusammen mit →Fritz Pregl durchgeführte Selbstversuche unter Verwendung von Testosteronpräparaten können als Vorstud. zur Dopingwirkung von Steroiden bezeichnet werden. Auf Z. gehen auch einige Modifizierungen und Entwicklungen von Apparaturen zurück, wie z. B. ein spezielles Urometer, ein Pendelphonometer und ein Stroboskop. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählt →Ludwig Haberlandt. 1909 wurde Z. zum Mitgl. der Dt. Akad. der Naturforscher Leopoldina gewählt. Weiters war er ab 1895 o. Mitgl., ab 1903 k. M. des Naturwiss. Ver. für Stmk.