Siemianowski, Maksymilian von (1810-1878), Maler und Beamter

Siemianowski Maksymilian von, Maler und Beamter. Geb. Sanok, Galizien (Polen), 1810; gest. ebd., 7. 4. 1878; röm.-kath. – Sohn eines Kreiskoär., Bruder von Franciszek Ksawery v. S. (s. u.). S., der aus einer wohlhabenden Familie stammte, besuchte 1818–31 das Wr. Theresianum und nahm privaten Malunterricht bei F. Gauermann (s. d.); ein Stud. an der Wr. ABK ist nicht nachweisbar. Im Anschluß an seine schul. Ausbildung begann er 1832 ein Konzipientenpraktikum; 1844 Konzipist der nö. Landesregierung. Gem. mit seinem Bruder hielt er sich ab 1846 in Italien (Genua, Parma, Rom, Pompeji und Sizilien) auf und reiste nach Berlin und Prag. 1848 kehrte er nach Wien zurück und wurde 1850 Kreiskoär. in Hallstatt, wo er sich um den Straßen- und Schulbau verdient machte, i. d. F. Komitats-Vorstand in Leutschau (Levoča) und Konservator der Baudenkmale, 1860 Kreisvorsteher von Sanok, 1865 Statthaltereirat, 1869 i. R.; ab 1858 Mitgl. der Krakauer wiss. Ges. Auch sein Bruder, der Maler und Beamte Franciszek Ksawery v. S. (geb. Sanok, 1811; gest. Lemberg, Galizien / L’viv, Ukraine, 8. 1. 1860), besuchte das Wr. Theresianum (1821–31) und nahm privaten Malunterricht bei Gauermann. Auch er war ab 1832 als Konzeptspraktikant, ab 1844 als Konzipist bei der nö. Landesregierung tätig; 1848–50 arbeitete er im Staatsmin. in Wien, ab 1850 wirkte er als Kreiskoär. in Krems, wo er Stadtansichten und ein Stadtpanorama schuf. 1860 sollte er den Posten des Bez.hptm. für den Verwaltungsbez. Stryj übernehmen, verstarb jedoch auf der Reise dorthin. Die ca. 350 Zeichnungen und Aquarelle der Brüder, die u. a. 1838 an der Wr. ABK ausgest. wurden und hinsichtl. der Urheberschaft schwer zu trennen sind, stellen Landschaften (Umgebung von Wien, Hallstatt, Sanok, Italien), Stadtansichten, Schlachten- und Genreszenen dar. Testamentar. vermachte Maksymilian v. S. seine Bibl. und sein künstler. Œuvre sowie das seines Bruders der PAU, die 1902 den Nachlaß dem Nationalmus. in Krakau zur Aufbewahrung übergab. Sein gesamtes Vermögen von 60.000 fl widmete er für Künstlerstipendien.

L. (auch für Franciszek Ksawery v. S.): Bénézit; PSB (m. L.); Thieme–Becker; Wurzbach; AVA, Wien.
(R. Biernacka)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 57, 2004), S. 249
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